© Lex Karelly | Schauspielhaus Graz
Der Titel mag gewöhnungsbedürftig sein, der Inhalt ist es keinesfalls. Ionescos „Anti-Stück“ von 1948, das alle bis dahin geltenden Regeln des Theaters ignoriert und in dem nicht nur eine Wanduhr verrücktspielt, gilt als Gründungsdokument des Absurden Theaters, das in den 50er Jahren durch Samuel Beckett und andere berühmt wurde. Entstanden als Reaktion auf die Gräuel von Nazizeit und Zweitem Weltkrieg, postuliert das Absurde Theater in Form und Inhalt die Sinnlosigkeit als einzig sinnvollen Daseinszustand. Das Ergebnis dieser zutiefst melancholischen Bestandsaufnahme ist allerdings bei Ionesco höchst vergnüglich: Skurrile Figuren in humorvollen Situationen ergeben pralles Theater, in dem sich bizarre Dialoge in ein Feuerwerk aus sinnentleerten Phrasen und Nonsens-Sätzen steigern. Die Handlung – wenn man das, was geschieht, so nennen darf – ist rasch zusammengefasst: Mr. und Mrs. Smith, die sich nach dem Abendessen gewaltig miteinander langweilen, bekommen Besuch von einem befreundeten Ehepaar, das bei seinem Auftritt erst einmal klären muss, ob sie einander kennen. Am Ende stellen die beiden erfreut fest, dass sie im selben Bett schlafen, verheiratet sind und ein Kind haben. Die Abendunterhaltung zu viert hingegen wird immer merkwürdiger: Das Dienstmädchen Mary glaubt, es sei Sherlock Holmes, ein Feuerwehrmann sucht einen zu löschenden Brand und stiftet dabei zusätzlich Verwirrung; was es nun aber mit der kahlen Sängerin auf sich hat, dürfen Sie selbst herausfinden. zum Programmzettel Programmzettel zum Selberdrucken Hier geht es zur audiodeskriptiven Einführung ins Stück.
Künstler/Beteiligte: Eugène Ionesco (Autor/in), Anita Vulesica, Beatrice Frey (Mrs. Smith), Moritz Grove (Mr. Smith), Evamaria Salcher (Mrs. Martin), Frieder Langenberger (Mr. Martin), Katrija Lehmann (Dienstmädchen Mary), Raphael Muff (Feuerwehrmann), Lars Lehmann (Kahle Sängerin)