Familie ist die Hölle. Provinz ist die Hölle. Joseph Kesselrings Arsen
und Spitzenhäubchen handelt von einer Familie in der Provinz. Zur Personage gehören u.a. die beiden reizenden alten Damen Abby und
Martha Brewster, ihr seelisch leicht desorientierter Neffe Teddy, der
frustrierte Theaterkritiker Mortimer, zwei Berufsmörder, ein spätes
Mädchen, ein Dorfpfarrer und alle sind sie irgendwie miteinander
verwandt oder verschwägert.
Die Handlung dieses Klassikers des Schwarzen Humors besteht im
Wesentlichen darin, dass eine Menge Leute versucht, eine Menge Leichen
durch ein Haus zu manövrieren, ohne es einander merken zu lassen. Das Arsen macht dem Zuschauer dabei keine Angst, es sind die
Spitzenhäubchen, die ihn amüsiert das Fürchten lehren. Denn das
Gruselige sind nicht die Mordtaten, sondern die entsetzliche Normalität
und Biederkeit der Täter(innen), der Horror der kleinbürgerlichen
Überschaubarkeit und dessen, was dahinter lauert.
Nichts kann angsteinflößender sein als ein gepflegter Vorgarten. Nichts
verbirgt mehr als eine reinliche Fassade. Und nichts ist komischer als
eine klassische Komödie mit allem, was dazugehört: Leichen im Keller, Leichen in der Truhe, viele offene und verschlossene Türen und Bodenklappen. Treppen, Stiegen und Winkel.
Dauer: ca. 2 Std. 20 Min., inkl. 1 Pause
Laufzeit: Mi, 20.11.2024 bis Do, 13.02.2025