Antifamilie
Aus der Reihe YEMİNSİZLER
Von und mit Duygu Aǧal
Wie geht man damit um, wenn man dreißig wird, alle Geliebten um einen herum sich in ihre
Familienstrukturen, Zweierbeziehungen und Kinderwünsche zurückziehen? Wohin mit der
Angst, darin nicht berücksichtigt zu werden? Ist der einzige Weg, mit der Welt umzugehen, der Rückzug in das individuelle Glück bestehend aus nuklearer Kernfamilie? Was passiert dann mit uns, die wir in dieser Miniatur keinen angestammten Platz haben?
Ist die Rückbesinnung auf das individuelle Glück unter Ausschluss der Abtrünnigen das Einzige, was in der spätkapitalistischen Gesellschaft vor Einsamkeit schützen kann? Welche Familienstrukturen gab es oder kann es geben, die beständig, widerständig und gesellschaftlich anerkannt oder zumindest durchsetzbar sind, ohne dabei einsam zu Grunde zu gehen?
In YEMİNSİZLER („Die Gelübde-Losen"), lädt Duygu Agal jeden zweiten Monat Gäste aus ihren verschiedenen Leben in das Ballhaus Prinzenallee, die sich auch und gerade in ihren Künsten immer wieder vor diesen erbärmlichen Fragen wiederfinden. Sie haben gemein, dass sie sich allen Widrigkeiten zum Trotz der Mission verschrieben haben, einen genuinen, liebevollen Gegenentwurf zur Einsamkeit zu erstreiten.
Folge Eins startet am 28. November 2024 unter dem Titel: Antifamilie.