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Aber nicht küssen ist auch kontraproduktiv. Szenen aus dem Leben der Rosa Luxemburg (2. Teil)

2. Frieden!

Der zweite Teil "Frieden" der vierteiligen Serie über Rosa Luxemburg beginnt mit ihrer Rückkehr aus der russischen Revolution 1906 und endet August 1914. Wir erleben ihr Werben für den Generalstreik als Mittel, den heraufziehenden Krieg zu verhindern; ihren Streit darüber mit den Führern der SPD; die schmerzhafte Trennung von ihrem langjährigen Lebenspartner Leon Jogiches; ihre Freundschaft mit Clara Zetkin und wie sie als Lehrerin an der Parteihochschule den Imperialismus erklärt, schließlich, wie sie mit unermüdlichem Einsatz auf den Straßen und auf internationalen Konferenzen für den Frieden kämpft - bis zu dem Augenblick, als sie den Ausbruch des Weltkriegs erleben muss.

Die Inszenierung setzt auf die Kraft der Sprache Luxemburgs, führt mit leichter Hand vom Bericht zur Spielszene, setzt zeitliche Strukturen räumlich um und bleibt nah an den ZuschauerInnen. Nicht zuletzt verkörpert die vom georgischen Staatstheater Tiflis kommende Schauspielerin Ana Hauck Rosa Luxemburg so eindringlich, dass "auf einer kargen Bühne in einem kleinen Kreuzberger Hinterhof" (Sonia Mikich, WDR) den Zuschauern Leben und Denken einer der größten Frauen in der deutschen Geschichte erstaunlich nahe kommen.

Rosa Luxemburg ist seit Langem eine Ikone der Linken, aber ihre politischen Einsichten und Positionen werden selten wahrgenommen und noch seltener beherzigt. Dabei hat sie am Anfang des Jahrhunderts Gedanken geäußert und Haltungen bezogen, die weit über ihre Zeit hinaus ihre Gültigkeit behalten. Gerade in unseren Tagen könnte ein erneuter Blick auf diese große Frau sehr nützlich sein. Es gilt, eine weithin unbekannte Rosa Luxemburg zu entdecken. Nach zwei Weltkriegen (und einem heraufziehenden dritten), nach der materiellen und geistigen Verelendung des größten Teils der Menschheit, der Zerstörung der Biosphäre und der drohenden Auslöschung allen Lebens auf der Erde – es ist so gekommen, wie Rosa Luxemburg am Beginn des 20. Jahrhunderts vorausgesagt hat. Sie hat diese Katastrophen erwartet für den Fall, dass die Profitlogik des Kapitals, dass Aufrüstung und Imperialismus weiterhin die Welt beherrschen. Der Sozialismus, für den sie lebte und starb, umfasste nicht nur die Befreiung von Ausbeutung, sondern Frieden, wahrhaft demokratische Verhältnisse und „weitherzigste Menschlichkeit“. Rosa Luxemburgs Vorstellungen sind heute so aktuell wie vor dem ersten Weltkrieg.


Eintritt: 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
Tickets sind nicht auf berlin.de verfügbar

Ana Hauck (Schauspiel)

H.G. Fries (Schauspiel)

Elke Schuster, Camilla Cecile Körner (Regie)

Helma Fries (Recherche und Zusammenstellung der Texte)

Elke Schuster (Ausstattung)

Sybille Sellwig (Büroleitung)

 

Ana Hauck, die Darstellerin der Rosa Luxemburg, stammt aus Georgien. Dort spielte sie zehn Jahre lang im Ensemble des Staatstheaters Tiflis. 2014 wurde sie als beste Schauspielerin Georgiens ausgezeichnet. In der Berliner Compagnie hat sie bisher in fünf Produktionen mitgewirkt.

Elke Schuster debutierte als Regieassistentin von Rolf Parchwitz in München, war u.a. Schauspielerin in der Theatermanufaktur am Halleschen Ufer und Regieassistentin von Friedo Solter vom Deutschen Theater. Sie arbeitet seit 1985 in der Berliner Compagnie – als Regisseurin, Schauspielerin, Dramaturgin und Ausstatterin. Sie hat seit 1991 fast alle Stücke des Theaters inszeniert und ist künstlerische Leiterin des Theaters.

Helma Fries hat nach Engagements u.a. in der Theatermanufaktur am Halleschen Ufer und am Staatstheater Kassel die Berliner Compagnie  gegründet. Sie ist Schauspielerin und Autorin.

Camilla Cecile Körner, Schauspielstudium an der Alanus-Hochschule, Regieassistentin von Armin Petras am Düsseldorfer u. Dresdener Schauspielhaus, Regisseurin, Studium Theaterpädagogik an der HdK Berlin.

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