Woher kommt die Wut, Bürger*in? Woher die Gewalt? Warum gerade jetzt so laut? Mit einem Text von Elias Kosanke und in der Auseinandersetzung mit Zeitzeug*innengesprächen sowie Texten von u. a. Steffen Mau, Manja Präkels, Hendrik Bolz, Grit Lemke, Christian Bangel und Olivia Wenzel stellt „ABBAU OST“ festgefahrene Bilder der Vereinigung beider deutscher Staaten als Erfolgs- oder Opfergeschichte infrage.
Neun Nachwendekinder fragen sich, was in den Familien passiert ist, die nicht mehr über Politik reden, sich nur noch streiten und einander nicht mehr verstehen. Wie konnten solche Verhältnisse überhaupt entstehen? Wie kommt die Tante dazu, jetzt antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten? Welche generationsübergreifenden Ansichten und traumatische Erfahrungen werden da von rechten Populisten*innen gekonnt wieder an die Oberfläche geholt, um überforderte, abgewickelte, transformationsmüde DDR-Kinder und Kindeskinder vor ihren menschenverachtenden Karren zu spannen? Und warum wird so viel häufiger nach Osten geschaut, wenn über rechte Gewalt diskutiert wird?
Mit der Kamera ausgestattet nehmen die Spieler*innen das Aufwachsen einer Generation unter die Lupe und suchen nach den Brücken und Abgründen zur vorhergehenden Generationen. Eventuell fällt ihnen in der Selbstbetrachtung auf, dass Diskurse in ihrer Bubble gar nicht immer des Erkenntniswillens wegen geführt werden, aber immerhin zur gegenseitigen Selbstvergewisserung.
Künstler/Beteiligte: Julek Kreutzer, Thea Rasche, Martin Schnippa, Stefanie Thalheim, Rico Wagner, Christine Ruynat, Elias Kosanke, und Ensemble, Kathleen Rabe, Luisa Kaiser, Rico Wagner, Florian Kroop