“Ich liebe es, mich in ein vierbeiniges Wesen zu verwandeln. All die kleinen Stellen, an denen man die Krücke in eine Ritze oder eine Ecke zwängen kann. In Schottland würden wir sagen: `nooks and crannies’. Ich verliere mich gern in so einem Spiel (...) wenn der Boden wirklich (…) mein Gefährte wird.”
Inspiriert unter anderem durch Gustav Mahlers “Lieder eines fahrenden Gesellen”, durch ihre Lebenserfahrung als behinderte Person, die Erinnerung an ihre Ausbildung zur Sängerin sowie dem Wissen von Bergsteiger*innen und behinderten Freund*innen, macht sich Claire Cunningham auf den Weg, bekannte und unbekannte Landschaften zu durchqueren.
In ihrem Solo fragt sie, was es bedeutet zu wandern, nach großen Höhen zu streben. Wie ist es von denen unter uns zu lernen, die wie Vierbeiner durch Krücken nach dem Boden greifen? Was bedeutet es, weiterzugehen und vor allem, zu erkennen, wann der Moment ist umzukehren? In “Songs of the Wayfarer” der international renommierten behinderten Künstlerin wird die persönliche Reise zum Liebeslied – hin zum Boden, hin zu ihren behinderten Gefährt*innen und der eigenen Weisheit von Crip*-Expertise und Freude.
*Crip ist eine politische und kulturelle Identität, die einigen behinderten Personen zur Selbstbeschreibung dient.
Künstler/Beteiligte: Claire Cunningham (Konzept, Choreografie, Performance), Dan Watson (Regieassistenz), Luke Pell (Dramaturgie), Julia Watts Belser (Künstlerische Mitarbeit), Bethany Wells (Bühnen- und Kostümbild), Matthias Herrmann (Tontechnik), Chris Copland (Lichtdesign), Michelle Ettlin (Videodesign), Nadja Dias (Produktion), Vicky Wilson (Projekt- und Access-Produktion), Gregor Knüppel (Produktionsleitung), Keir Martin (Tontechnik), Anna Booth (Bühnenleitung), Nelly Kelly (Künstlerische Access-Beratung), Panthea (Künstlerische Access-Beratung), Angela Alves (Künstlerische Access-Beratung), Rita Mazza (Künstlerische Access-Beratung), Susanne Adam (Administrative Mitarbeit (für HZT)), Jeanette Gogoll (Administrative Mitarbeit (für HZT))