Die Frau ohne Schatten – Stan Hema
© Stan Hema
Die neue Oper verhalte sich zur Zauberflöte wie der Rosenkavalier zum Figaro, schrieb Hofmannsthal 1911 an Strauss. Und tatsächlich erinnert in diesem Werk vieles an Mozarts »Große Oper«: Die Begegnung verschiedener sozialer Klassen, die märchenhafte, mit hohem Symbolwert aufgeladene Handlung, aber vor allem das Bewusstsein einer elementaren Zeitenwende, die die bisherige Ordnung in Frage stellt. Und hier wie dort gilt, dass die Erkenntnis nur durch schwere Prüfungen erlangt wird … Dirigent: Sir Donald Runnicles / Axel Kober; Regie: Tobias Kratzer; Mit David Butt Philip, Jane Archibald, Marina Prudenskaya, Jordan Shanahan, Catherine Foster u. a.
Zum StückDie neue Oper verhalte sich zur Zauberflöte so wie der Rosenkavalier zum Figaro, beschrieb Hugo von Hofmannsthal schon 1911 in einem Brief an Richard Strauss seine Idee zu einer weiteren Zusammenarbeit. Tatsächlich erinnert in dem schließlich acht Jahre später uraufgeführten Werk vieles an Mozarts »Große Oper«: Die Begegnung verschiedener sozialer Klassen, die märchenhafte, mit hohem Symbolwert aufgeladene Handlung, aber vor allem das Bewusstsein einer elementaren Zeitenwende, die die bisherige Ordnung in Frage stellt und die Besinnung auf die Grundwerte menschlichen Miteinanders zu einer akuten, dringlichen Frage macht. Und hier wie dort gilt, dass die Erkenntnis nur durch schwere Prüfungen erlangt wird. Dabei spielt der Schatten als Symbol weiblicher Fruchtbarkeit eine zentrale Rolle: Ihn handeln die Kaiserin, die selbst keine Kinder bekommen kann, und ihre Amme der in ihrer Ehe frustrierten Färbersfrau ab. Doch erst, als die Kaiserin erkennt, dass sie ihr Ehe- und Kinderglück nicht auf Kosten Anderer aufbauen will, öffnet sich der Weg für ein gesellschaftliches Miteinander.
Zur InszenierungAn der Deutschen Oper Berlin hat Tobias Kratzer die monumentale Märchenoper ans Ende seines Strauss-Zyklus gesetzt: Blickt Arabella auf die Schwierigkeiten, eine gleichberechtigte Beziehung überhaupt zu beginnen, zeigt Intermezzo das Porträt eines Ehealltags, steht für ihn in Die Frau ohne Schatten die Herausforderung im Vordergrund, nach Jahren des Auseinanderlebens wieder zueinander zu finden. Eine Frage, die hier durch das ethische Problem der Leihmutterschaft weit über die Dimension des bloß Privaten hinauswächst.
ca. 4 Stunden 15 Minuten / Zwei Pausen
Künstler/Beteiligte: Sir Donald Runnicles (Musikalische Leitung), Tobias Kratzer (Inszenierung), Rainer Sellmaier (Bühne, Kostüme), Olaf Winter (Licht), Jonas Dahl (Video), Manuel Braun (Video), Jörg Königsdorf (Dramaturgie), Christian Lindhorst (Kinderchor), Jeremy Bines (Chöre), David Butt Philip (Der Kaiser), Jane Archibald (Die Kaiserin), Marina Prudenskaya (Die Amme), Patrick Guetti (Der Geisterbote), Hye-Young Moon (Ein Hüter der Schwelle des Tempels), Chance Jonas-O'Toole (Erscheinung eines Jünglings), Nina Solodovnikova (Die Stimme des Falken), Stephanie Wake-Edwards (Eine Stimme von oben), Jordan Shanahan (Barak, der Färber), Catherine Foster (Sein Weib), Philipp Jekal (Der Einäugige), Padraic Rowan (Der Einarmige), Thomas Cilluffo (Der Bucklige), Hye-Young Moon (1. Dienerin), Alexandra Oomens (2. Dienerin), Arianna Manganello (3. Dienerin), Hye-Young Moon (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Alexandra Oomens (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Lilit Davtyan (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Stephanie Wake-Edwards (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Martina Baroni (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Arianna Manganello (Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen), Stephen Marsh (Stimmen der Wächter der Stadt), Kyle Miller (Stimmen der Wächter der Stadt), Geon Kim (Stimmen der Wächter der Stadt), Markus Brück (Notar (stummer Auftritt)), Björn-Ole Blunck (Reproduktionsmediziner (Schauspieler)), Harald Heinz (Keikobad), Kinderchor der Deutschen Oper Berlin (Kinderchor), Chor der Deutschen Oper Berlin (Chor), Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester), Silke Briel (Live-Kameras), Reilly Crouse (Live-Kameras)
Laufzeit: So, 26.01.2025 bis Di, 11.02.2025
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Die Vorstellungen am 26. und 30. Januar werden vom rbb aufgezeichnet. Die Premiere am 26. Januar wird live auf radio3 vom rbb übertragen. Weitere Übertragungen im Radio sind in Planung. Die Premiere wird präsentiert von Siegessäule und taz.
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn: Einführung im Rang-Foyer rechts