Venedig, April 2024. Internationale Kunstbiennale: Der irische Performancekünstler Aaron Geldof geht an einem Kreuz in Flammen auf – für die Freiheit Palästinas; ein Opfertod. Schnell haben Medien und Politik in Deutschland das eigentliche Motiv seines Martyriums erkannt: Judenhass. Für Geldofs engsten Vertrauten aber, den Kulturjournalisten Enzo Bamberger war der Flammentod in Venedig nur eines: Kunst. Im Auftrag seiner britischen Zeitung begibt er sich auf eine Reise in die Untiefen des Kunstbetriebs. Im Dickicht aus Sex, Macht und Manipulation gerät er auf die Spur von grauen Eminenzen mit langen Fingernägeln, die im Hintergrund Intrigen spinnen. Haben sie die Antwort auf seine Frage: Warum musste Aaron sterben?
„Ein Text, noch verrückter als das Milieu, von dem er handelt. Wer dem Irrsinn des Kunstbetriebs nur beschreiben will, wird scheitern an der eigenen Harmlosigkeit. Es geht also darum, den Irrsinn noch zu steigern und zu übertreffen. Jonathan Guggenbergers Opferkunst will den Antisemitismus der Kunstwelt nicht entlarven. Vielmehr fängt der Text ihn ein, betrachtet ihn von allen Seiten. Und macht aus der eigenen Fassungslosigkeit sein Formprinzip. Die Kunst ist tot. es lebe die Kunst.“ (Claudius Seidl)
„Satiren sind immer dann besonders schwer zu ertragen, wenn sie genausogut wahr sein könnten. Jonathan Guggenberger erzählt von den Gutmeinenden, Wohlwollenden, die immer unbedingt auf der richtigen Seite der Geschichte stehen wollen ‒ und dummerweise gleichzeitig mit riesigem Sendungsbewusstsein und geringer Selbstreflexion ausgestattet sind. Ein wirklich lustiger, entsetzlicher Text über Deutschland und seine Künstler.“ (Dana von Suffrin)
Jonathan Guggenberger studierte Bildende Kunst, Film- und Politikwissenschaft in Berlin. Er forschte zu ästhetischen Strategien politischer Mobilisierung in den sozialen Medien u.a. an der Hebrew University in Jerusalem. Für die taz, Freitag und Tagesspiegel schreibt er über digitale Bildkulturen, Erinnerungspolitik und Antisemitismus in Kunst und Kultur.