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Sonic Pluriverse Festival: Lindigo, Margareth Menezes, Grace Kelly

Margareth Menezes. Foto: José de Holanda

Margareth Menezes. Foto: José de Holanda

Lindigo

Die Band Lindigo hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Maloya zu zelebrieren und diese aus La Réunion stammende Musik einer neuen Generation und einem globalen Publikum zu vermitteln. Maloya leitet sich vom madagassischen Begriff maloy aho ab, was „sprechen“ bedeutet. Neben dem Séga ist das Genre ein lebendiges Symbol der kreolischen Kultur auf La Réunion, geprägt von schrillen Rufen, gesungenen Antworten und komplexen Schlagzeugrhythmen, die ursprünglich von versklavten Menschen stammen, die zur Arbeit auf Zuckerplantagen gezwungen wurden. Da die Musik und der zugehörige Tanz zunehmend als Ausdruck des Widerstands wahrgenommen wurden, verhängte die französische Kolonialverwaltung zeitweise ein Verbot. 

Über Generationen hinweg diente Maloya als Feier der Ahn*innen und entwickelte sich durch die Übernahme von Einflüssen aus Lyrik, Rock, Reggae und Jazz weiter; durch die Verbindung von elektronischer Musik mit traditionellen Instrumenten wie Roulèr, Kayamb, Pikèr und Sati oder Triangel erlangte die Praxis neue Relevanz. Lindigo beziehen sich außerdem auch auf Perkussionspraktiken mit Wurzeln in Indien sowie in Madagaskar und weiteren afrikanischen Ländern. Sie integrieren Instrumente wie das madagassische Kabosy und das westafrikanische Kamele Ngoni ebenso in ihre Performances wie Inspirationen von Aufenthalten in Marokko und Brasilien. 

Margareth Menezes

Margareth Menezes begann ihre künstlerische Karriere bereits als Teenager, mit Auftritten in Schultheatergruppen. 1987 wurde sie von Djalma Oliveira zu einem Gastauftritt eingeladen: Gemeinsam interpretierten die beiden den ersten in Brasilien aufgenommenen Samba-Reggae – „Faraó-Divindade do Egito“, ein Lied von Luciano Gomes, verkaufte sich über 100.000 Mal. Nach dem Erfolg ihrer Debütsingle unterzeichnete Menezes einen Plattenvertrag und veröffentlichte 1988 ihr erstes Album.

Menezes verbindet in ihrer Musik afrikanische und brasilianische Einflüsse mit Pop-Elementen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum brasilianischen Afropop. Sie wird weithin für ihre zentrale Rolle bei der weltweiten Popularisierung der bahianischen Musik verehrt und für ihre Beherrschung des Axé, des Samba-Reggae und des aus Bahia stammenden Samba-Funk gefeiert. Neben ihrer Tätigkeit als Musikerin bekleidet sie seit Anfang 2023 auch das Amt der brasilianischen Kulturministerin.

Grace Kelly

Grace Kelly ist DJ, Produzentin und politische Aktivistin. Sie ist Mitbegründerin des queeren Partykollektivs ¡MASH UP! – Multigender/Multiworld und organisierte gemeinsam mit dem queerfeministischen Kollektiv OYA sowie zahlreichen weiteren Protagonist*innen die erste F.L.I.N.T Pride Parade in Berlin. Seit 1996 belebt und bereichert sie die diasporische Musikszene Berlins mit Rhythmen wie Maracatu, Coco, Ciranda, Baião, Frevo und Ijexá. Beim Sonic Pluriverse Festival: Terapia präsentiert sie ein queeres DJ-Set, mit Fokus auf das Klanguniversum aus dem afrikanischen Nordosten und aus lusophonen Ländern.

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