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Jazzfest Berlin 2024: Högberg Extended Attack // Kühn French Trio // Sun Ra Arkestra

Joachim Kühn Trio, Sun Ra Arkestra, Anna Högberg – Porträt-Collage vom Joachim Kühn Trio, von Sun Ra Arkestra und von Anna Högberg

Joachim Kühn Trio, Sun Ra Arkestra, Anna Högberg – Porträt-Collage vom Joachim Kühn Trio, von Sun Ra Arkestra und von Anna Högberg

18:30

Anna Högberg Extended Attack

(AT, DK, SE)

Deutschlandpremiere

Im vergangenen August begeisterte die schwedische Saxofonistin Anna Högberg nach dreijähriger Pause ein überraschtes Publikum beim Internationalen Jazzfestival Saalfelden mit der Rückkehr ihres beeindruckenden Sextetts Attack. Attack liefern leidenschaftliche, radikal offene Improvisationen innerhalb fester Formen, eingehende Melodien und große musikalische Freiheiten. Die Leadgruppe aus Högbergs musikalischer Raffinesse, Elin Forkelids beseeltem Post-Coltrane-Stil am Tenorsaxofon und Niklas Barnös lebhaftem Trompetenspiel entfaltet ihre Melodien über den mitreißenden Grooves der Rhythmusgruppe um Pianistin Lisa Ullén. 

Vom Erfolg ihres Comebacks angetrieben hat Högberg für Extended Attack nun neues Material komponiert und die Besetzung der Band erweitert. Nach der Premiere beim Stockholm Jazz Festival präsentiert sie ihr neues Ensemble nun in Berlin. Neben den beiden Schlagzeugern Anton Jonsson und Dennis Egberth und den Kontrabassisten Kansan (Torbjörn) Zetterberg und Gus Loxbo werden Ullén, Forkelid und Barnö außerdem von Gitarrist Finn Loxbo, Turntablist Dieb13, Tubist Per Åke Holmlander und Posaunistin Maria Bertel verstärkt. Högbergs markante, leidenschaftliche Melodik ist ohne Zweifel auf ihrem Höhepunkt und wir sind gespannt, was sie mit dieser vergrößerten Combo unerschrockener Improvisator*innen auf die Beine gestellt hat.

Line-up

Anna Högberg – Altsaxofon

Niklas Barnö – Trompete

Elin Forkelid – Tenorsaxofon

Maria Bertel – Posaune

Per Åke Holmlander – Tuba

Dieb 13 – Turntables

Lisa Ullén – Klavier

Finn Loxbo – Gitarren, Singende Säge

Kansan Zetterberg – Kontrabass

Gus Loxbo – Kontrabass, Singende Säge

Anton Jonsson – Schlagzeug

Dennis Egberth – Schlagzeug

20:00

Joachim Kühn French Trio

(DE, FR)

Weltpremiere

Als einer der zentralen Protagonist*innen der deutschen Jazzgeschichte hat Joachim Kühn stets musikalische Offenheit und unermüdliche Veränderung gelebt. Dabei umfasst das beeindruckende Werk des Pianisten Post-Bop, Free Jazz, Klassik, Fusion und vieles mehr. Seine Karriere begann er an der Seite seines älteren Bruders Rolf, des 2022 verstorbenen Klarinettenvirtuosen, und leitete im Laufe der Jahrzehnte unzählige Bands. Ein Höhepunkt war Kühns Zusammenarbeit mit dem legendären Ornette Coleman – als einer von wenigen ausgewählten Pianist*innen. Auch mit jüngeren Talenten teilte er immer wieder die Bühne, etwa mit dem Schlagzeuger Christian Lillinger. 

2016 war Kühn als Gastmusiker auf dem Album „Sfumato“ des Pariser Saxofonisten Emile Parisien vertreten. Dabei lernte er den Schlagzeuger Sylvain Darrifourcq kennen, und kurz darauf den Bassisten Thibault Cellier. Beide haben als Teil des Quartetts Novembre beim Jazzfest Berlin 2023 mit dem Projekt „Apparitions“ für Begeisterung gesorgt. Darrifourcq und Cellier teilen eine enge musikalische Verbindung, die es ihnen erlaubt, innerhalb blitzschneller Abläufe das Spiel des jeweils anderen vorauszuahnen. Unter der Leitung eines solchen Virtuosen wie Kühn kann das in alle denkbaren Richtungen führen. 2022 erhielt Kühn den Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk (für seine Zusammenarbeit mit Bruder Rolf) – doch auch mit inzwischen 80 Jahren ist noch so einiges von ihm zu erwarten.

Line-up

Sylvain Darrifourcq – Schlagzeug

Thibault Cellier – Kontrabass

Joachim Kühn – Klavier

21:30

Sun Ra Arkestra

(US)

Es ist keine leichte Aufgabe, nach dem Tod eines visionären Bandleaders auf dem gleichen Niveau weiterzumachen – besonders, wenn es sich um eine solche Ikone wie Sun Ra handelt. Der außergewöhnliche Komponist und Keyboarder begann seine Karriere in den 1950er-Jahren in Chicago und entwickelte mit der Zeit eine unverwechselbare Ästhetik. Dabei vereinte er den Swing, mit dem er aufgewachsen war, mühelos mit abenteuerlichen Klangexperimenten und kollektiven Improvisationen. Sun Ra behauptete oft, er stamme vom Saturn, und die Musiker*innen des Arkestras unterstützten diese Rolle, gekleidet in maßgeschneiderte, mit Pailletten besetzte Outfits. Als Pendant zu den kosmischen Klängen sind die Auftritte des Arkestras seit langem auch ein visuelles Spektakel.

Nach Sun Ras Tod 1993 übernahm Altsaxofonist Marshall Allen die Leitung des Arkestras, das es schaffte, Sun Ras Kraft, seine Kreativität und seinen ungebremsten Enthusiasmus zu bewahren. Und auch wenn der inzwischen 100-jährige Allen nicht mehr weit von seiner Heimat Philadelphia auftritt, repräsentiert die aktuelle Besetzung Allens Musikalität und Vision in seiner Abwesenheit. Die außergewöhnliche Sängerin Tara Middleton ist eine vielversprechende Bereicherung, indem sie über die Rolle der verstorbenen June Tyson hinausgeht: Ihre Präsenz hält die Musik oftmals zusammen. Ebenfalls zum Arkestra gehören prominente Musiker*innen wie Saxofonist Knoel Scott, Trompeter Michael Ray und Bassist Tyler Mitchell.

Line-up

Knoel Scott – Alt- und Baritonsaxofon, Kongas

Anthony Nelson – Klarinette, Baritonsaxofon

James Stewart – Flöte, Tenorsaxofon

Chris Hemingway – Altsaxofon

Michael Ray – Trompete

Cecil Brooks – Trompete

Robert Stringer – Posaune

Elson Nascimento – Surdo, Perkussion

Tyler Mitchell – Kontrabass

George Gray – Schlagzeug

Tara Middleton – Gesang

Farid Barron – Klavier, Keyboards

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