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Franz Kafka: In der Strafkolonie.

Von einem Offizier, einem Reisenden, einem Verurteilten und einem Gerichtsverfahren. Von einem eigentümlichen Apparat. Er foltert, mordet und schreibt das Urteil mit feinen Nadeln in die Haut. Kunstvoll. Tödlich. Faszinierend und abstoßend zugleich. Als Kafka den Text 1914 schrieb, konnte er höchstens ahnen, dass er kurz vor einem verheerenden Krieg und am Anfang des blutigsten Jahrhunderts der Geschichte steht. Rückblickend jedoch liest er sich geradezu als Voraussage dieser, bis dahin unvorstellbaren Schrecknisse. Kafkas Sprache erzeugt Bilder, denen wir uns nicht entziehen können. Bilder, die uns mit unseren Träumen, Ängsten und Lüsten konfrontieren. Wir spüren fröstelnd, wie nah Zivilisation und Barbarei beieinander liegen. Wie klein der Schritt sein kann, um zur Bestie zu werden, vom Täter zum Opfer und Opfer zum Täter. Mit Uli Pleßmann (Schauspiel) & Max Doehlemann (Klavier).

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