Billy Bultheel lebt und arbeitet zwischen Berlin und Brüssel. Seine experimentellen Kompositionen verbinden zeitgenössische Musik mit mittelalterlicher und Renaissance-Polyphonie und schaffen ortsspezifische Performances, in denen Musiker:innen dynamisch mit Architektur, Skulpturen und eigens gefertigten Instrumenten interagieren.
Sein neuestes Werk, A Short History of Decay, ist inspiriert von dem gleichnamigen Buch des rumänischen Existentialisten Emil M. Cioran aus dem Jahr 1949, einer Sammlung düsterer, aber eindringlicher Aphorismen zu Themen wie Fanatismus, Religion, Musik und dem Wesen des Fortschritts. Ciorans Werk, geschrieben in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs, wirkt wie eine Kritik an Faschismus, Idolisierung und den chaotischen Potenzialen der menschlichen Natur. Für Bultheel rahmen diese Themen eine tiefe historische Untersuchung. Zugleich verweist Bultheels Titel auf seine Praxis des Instrumentenbaus, die architektonische Elemente mittelalterlicher Kirchen integriert. Für A Short History of Decay unterstützt ihn Gaia Heichal bei der Instrumentenrecherche und dem Bau.
A Short History of Decay wird von einem Ensemble aus fünf Musiker:innen aufgeführt, das Streicher, Klavier, Flöte, Gesang und elektronische Elemente kombiniert. Zu den Mitwirkenden gehören Caleb Salgado am Bass und Adam Sinclaire an der Flöte, Sopranistin Hannah Endrulat und Cellistin Chloe Lula. Andrea D’Arsie unterstützt Bultheel mit Elektronik. Bultheel setzt seine Zusammenarbeit mit Andrea Belosi (TOR Studio) als Szenograf fort.
Diese Aufführung ist Teil von EEXXOO, eine Veranstaltungsserie, die neue Wege der musikalischen Erfahrung geht. Sie lässt die Restriktionen von Konzertsälen hinter sich und sieht Sound, Performance und Architektur als gleichwertige Parameter. Bei A Short History of Decay ist das Publikum eingeladen, sich den Theaterraum neu zu erschließen.
billybultheel.pro [
Frühere Arbeiten von Billy Bultheel umfassen The Thief’s Journal bei Atonal Berlin (2023), Workers in Song bei WIELS in Brüssel (2023) und Mt. Analogue in der Pinault Collection in Paris (2023). Bultheels fortlaufende Erkundungen haben seine Musik auf vielfältige Plattformen gebracht, u.a. in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Anne Imhof, für deren Werke Faust (2017) und Sex (2019) er komponierte. Er schuf außerdem Musik für Choreograph:innen und Theaterproduktionen in ganz Europa. Eine Zusammenstellung von Stücken, die zwischen 2016 und 2023 entstanden sind, wurde 2024 bei PAN Records unter dem Albumtitel Two Cycles veröffentlicht.
billybultheel.bandcamp.com/album/two-cycles [
Im Jahr 2020 gründete Bultheel zusammen mit Alexander Iezzi die modulare Band 33 und veröffentlichte 2021 das Debütalbum 33-69. Die Band tourt weiterhin und entwickelt neues Material. Bultheels Hintergrund in Komposition und Performance umfasst Studien am Institute of Sonology in Den Haag und am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Deutschland, und verleiht seiner Arbeit eine einzigartige Mischung aus akustischer und räumlicher Innovation.
Von und mit:Billy Bultheelinstagram.com/billyjohnbultheel [ D’Arsie instagram.com/andreadarsie [Adam Sinclaire instagram.com/adamsinclaire [ Salgado instagram.com/perfect_deleted_futures [Chloe Lula instagram.com/chloe.lula [ Endrulat instagram.com/hannahendrulat [ Heichal instagram.com/birthed__ [
TOR Studio instagram.com/tor_tor_tor_studio [ instagram.com/andrea.belosi [ instagram.com/finleystewart_ [ [
Co-Produktion: Alice Agency instagram.com/sara.sassanelli [ instagram.com/jareddavisz [Unterstützt von: Flandres State of the Arts