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Palast als Beute? Alternativen nach dem Mauerfall

Gespräch

Palast der Republik mit entkerntem Inneren – Blick auf die Stahlkonstruktion des Palastes der Republik nach dem das Gebäude entkernt wurde

Palast der Republik mit entkerntem Inneren – Blick auf die Stahlkonstruktion des Palastes der Republik nach dem das Gebäude entkernt wurde

Nach dem Mauerfall, so scheint es rückblickend, war das wiedervereinte Berlin ein Dorado der Möglichkeiten und Freiräume. Zugleich ein Ort, an dem Allianzen geschmiedet und Strippen gezogen wurden – auch in Bezug auf den Palast der Republik. Moderatorin Marion Brasch skizziert zusammen mit dem Historiker Hanno Hochmuth eine Zeit, die schon Geschichte geworden ist. Theaterintendantin Amelie Deuflhard und Stadtplanerin Barbara Hoidn erinnern sich, was sie damals erlebten, diskutierten und mitgestalteten.

Wie war das noch mal, nachdem der Ministerrat der DDR den Palast der Republik am 19. September 1990 aufgrund akuter Asbestbelastung hatte schließen lassen? Am 3. Oktober 1990 ging der Palast in den Besitz der Bundesrepublik über. Bereits kurz darauf begann das Bundesministerium für Finanzen, die technische Ausstattung und Möblierung zu verkaufen oder kostenfrei weiterzugeben. Erst 1997 begann eine denkmalpflegerische Dokumentation. Bis zu seinem vollendeten Abriss 2008 war der Palast Ruine, Skatertreff, Streitfall und Kulisse, „Volkspalast“ und Experimentierfeld. Wer waren die shaker & maker, wer machte die Regeln und prägte die Narrative? Was waren die Visionen und Illusionen? Wieso war es genau so – und nicht anders?

BETEILIGTE 

Amelie Deuflhard, seit 2007 Intendantin Kampnagel – Internationales Zentrum für Schönere Künste, 2000 bis 2003 Intendantin der Berliner Sophiensaele, 2001/02 Vorsitzende des Vereins ZwischenPalastNutzung, 2003/04 Co-Leitung mit Matthias Lilienthal und Philipp Oswalt des Projekts Volkspalast.

Dr. Hanno Hochmuth, geb. 1977 in Ost-Berlin, ist Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und lehrt Public History an der Freien Universität Berlin. Publikationen u. a. Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte (Berlin 2024); Stadtgeschichte als Zeitgeschichte. Berlin im 20. Jahrhundert (Hg. mit Paul Nolte, Göttingen 2019); Kiezgeschichte. Friedrichshain und Kreuzberg im geteilten Berlin (Göttingen 2017).

Marion Brasch: Geboren 1961 in Ostberlin. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen, beim Komponistenverband der DDR und fürs Radio. 2012 erschien ihr Debütroman Ab jetzt ist Ruhe, ihm folgten drei weitere Romane und Theaterarbeiten. Bei den Thementagen zum Palast der Republik im Oktober wird sie am 5.10.2024 um 19 Uhr in Saal 1 zusammen mit Albrecht Schuch den Abend gestalten Thomas Brasch – Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.

Barbara Hoidn: Seit 2001 selbständig als Architektin und Stadtplanerin, war sie in den 1990er Jahren durch ihre Tätigkeit an exponierter und verantwortlicher Stelle an den Diskussionen um den Erhalt des Palasts beteiligt. Die verschiedenen frühen Verfahren zum Ort wurden von ihr im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Berliner Senat vorbereitet, darunter auch die Veranstaltungsreihe „Schloß-Palast-Haus Vaterland“ (s. a. die gleichnamige Publikation 1997 zus. m. Barbara Jakubeit). Diese Diskussionen fielen auch in die Phase des Hauptstadtumzugs und der erstmaligen Berufung eines Beauftragten für Kultur und Medien im Kanzleramt und erhoben die Aufgabe in den Rang einer nationalen Debatte. Ihr Fazit: Die kritische Rekonstruktion der Stadt wurde zur Rekonstruktion von Bauten und dann von Symbolen.

- 5 EUR, ermäßigt 2,50 EUR. Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer.

- ab 16 Jahre

- Sprache: Deutsch

- Ort: Mechanische Arena im Foyer

- Teil von: ORTS-Termin

- Gehört zu: Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart

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