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Semiha Berksoy: Retrospektive

Der Hamburger Bahnhof widmet  der türkischen Malerin und Opernsängerin Semiha Berksoy eine große Retrospektive im Ostflügel des Museums.

  • Semiha Berksoy, Fidelio, Detail, 1975

    Semiha Berksoy, Fidelio, Detail, 1975

  • Semiha Berksoy

    Semiha Berksoy

  • Semiha Berksoy, My Mother Playing the Oud, Detail, 1958

    Semiha Berksoy, My Mother Playing the Oud, Detail, 1958

  • Semiha Berksoy, The 'C' Sound, Detail, 1964

    Semiha Berksoy, The 'C' Sound, Detail, 1964

  • Semiha Berksoy, Fear, 1971

    Semiha Berksoy, Fear, 1971

  • Semiha Berksoy, Suicide, 1997

    Semiha Berksoy, Suicide, 1997

Berksoy studierte in den 1930er-Jahren an der Hochschule für Musik in Berlin und begeisterte das Berliner Publikum. Die Ausstellung umfasst mehr als sechs Jahrzehnte ihres künstlerischen Schaffens mit einem Fokus auf ihre Malerei und zeichnet Berksoys kontinuierliche Verbindung zu Berlin nach. Sie stellt zentrale Themen in Berksoys Werk vor: die Verbundenheit mit ihrer Mutter, der Malerin Fatma Saime, die Verbindungen zu türkischen Künstler*innen wie dem Dichter Nazim Hikmet, ikonische Opernrollen sowie ihre Karriere bestimmende Orte und Ereignisse. Mit mehr als 80 Gemälden und Arbeiten auf Papier sowie zahlreichen Archivdokumenten, Filmausschnitten und Tonaufnahmen zeigt die Ausstellung Berksoys bedeutenden Einfluss auf die kulturelle Landschaft in der Türkei und darüber hinaus.

Nachdem Semiha Berksoy (1910 – 2004) in den frühen 1930er-Jahren in der Türkei große Erfolge an der Oper hatte, erhielt sie ein Stipendium der türkischen Regierung und studierte von November 1936 bis Juli 1939 an der Hochschule für Musik in Berlin. 1939 spielte sie die Hauptrolle der Ariadne auf Naxos, die zum 75. Geburtstag von Richard Strauß in Berlin unter großem Erfolg aufgeführt wurde. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs musste sie in die Türkei zurückkehren. Dort unterstützte sie mit dem deutschen Schauspieler und Regisseur Carl Ebert die Gründung der Türkischen Staatsoper und des Balletts sowie des Staatlichen Konservatoriums Ankara. Als Opernsängerin war sie bis ins hohe Alter aktiv und sang im Jahr 2000 vier Jahre vor ihrem Tod, die Arie des Liebestodes aus Wagners Tristan und Isolde im Lincoln Centre in New York. Verbindungen zu Berlin blieben stets bestehen: 1969 zeigte das Haus am Lützowplatz eine Einzelausstellung ihrer Gemälde.

Sie wurde in Gruppenausstellungen wie „Aktuelle Kunst aus Istanbul“ (Haus der Kulturen der Welt, 1998) und „Istanbul Next Wave“ (Martin-Gropius-Bau, 2010) ausgestellt. Berksoys Malerei war auf internationalen Biennalen zu sehen, zuletzt mit einem Porträt ihrer Mutter, der Malerin Fatma Saime von 1965 auf der diesjährigen Biennale in Venedig. Die Retrospektive im Hamburger Bahnhof vermittelt die Verbindung von Oper und bildender Kunst in Berksoys Werk. Die Ausstellungskapitel sind wie Opernvignetten angelegt, in denen die Figuren von Berksoys Gemälden den Besucher*innen wie Charaktere auf einer Bühne begegnen. Sie werden zusammen mit seltenen Ton- und Videoaufnahmen aus den 1930er- bis zu den frühen 2000er-Jahren präsentiert.

Laufzeit: Fr, 06.12.2024 bis So, 11.05.2025

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