Raoul Hausmann gehört zu den innovativsten Avantgardisten der Klassischen Moderne. Kunst und Leben waren für ihn untrennbar miteinander verbunden.
Raoul Hausmann, Ohne Titel (Selbstporträt mit Monokel, Ostsee), August 1931 – Schwarz-Weiß-Fotografie von Raoul Hausmann, der mit runder Sehhilfe im linken Auge, den Kopf auf den verschränkten Armen aufgelegt, an den Betrachtenden vorbei in die Ferne blickt.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Sein Ziel, Bekanntes zu überwinden und stets „das Morgen“ zu verwirklichen, machte ihn zu einem multimedialen Künstler der ersten Stunde. Als Dadaist gehörte er zu den Erfindern der Collage, darüber hinaus entwickelte er synästhetische Apparaturen, verfasste experimentelle Schriften, ergründete das Verhältnis von Körper, Klang und Raum in performativen Darbietungen und verband als Fotograf das Sehen mit dem Haptischen. Doch nicht nur künstlerisch, auch auf der Suche nach neuen Lebens- und Weltmodellen versuchte er zeitlebens, gängige Konventionen aufzubrechen und gegen den bürgerlichen Strich zu leben.
Dieses ebenso facettenreiche wie für nachfolgende Generationen wegweisende Schaffen breitet die große Retrospektive in der Berlinischen Galerie mit rund 200 Arbeiten aus nationalen und internationalen Sammlungen vor dem Hintergrund aktueller Diskurse aus. Auch sein Spätwerk, das nach Hausmanns Emigration aus Nazideutschland in Frankreich entstanden ist, wird dank der großzügigen Unterstützung des Musée d‘art contemporain de la Haute-Vienne Château de Rochechouart vertreten sein. Damit setzt die Berlinische Galerie ihre Reihe erfolgreicher inhaltlicher Kooperationen mit europäischen Museen fort.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Laufzeit: Fr, 07.11.2025 bis Mo, 16.03.2026
Findet hier statt: