Afrika verfügt über die längste Geschichte des Menschen und seiner Vorfahren auf unserem Planeten. Hier begann die Menschheitsgeschichte, von hier wurden neue Kulturtechniken und Ernährungsstrategien in die ganze Welt getragen. Der Kontinent fasziniert durch seine Vielfalt. Die Menschen haben sich fortwährenden (Umwelt-) Veränderungen angepasst und neue Überlebensstrategien entwickelt. Nie waren diese Erfahrungen so wichtig wie heute. Archäologische Funde, Bilder und Schriftzeugnisse bieten Einblicke in Kunst, Handwerk, Technik und Umwelt vergangener Zeiten und belegen den Austausch über große Entfernungen. Siedlungsgrabungen enthüllen urbane Strukturen, während gleichzeitig vielfältige mobile Lebensformen existierten.
Ende 2024 startet die Ausstellungstournee mit der Eröffnung in der Berliner James-Simon-Galerie. Danach wird die Schau in München und Chemnitz und an weiteren Orten in Deutschland gezeigt. Parallel dazu wird die Ausstellung an mehreren Standorten auf dem afrikanischen Kontinent zu sehen sein, wo sie von lokalen Kurator*innen-Teams betreut wird.
Zu den Standorten, die Ende 2024 eröffnen, gehören das Museum of Archaeology der University of Ghana in Accra-Legon, das Nationalmuseum in Nairobi, Kenia, und das Lobamba Museum, Eswatini. Gemeinsame Aktivitäten zwischen deutschen und afrikanischen Standorten sind geplant.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Forschungsergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“. Mit dabei sind afrikanische Street Art Künstler*innen, die Illustrationen und Cinematics zu den vorgestellten Themen entwerfen.
„Planet Afrika. Eine archäologische Zeitreise“: Ausstellung in sechs Modulen
Die Ausstellung beleuchtet mehr als zwei Millionen Jahre menschlicher Geschichte, verbunden mit einer über 200-jährigen Forschungstradition. Die Vielzahl an Forschungsergebnissen wird in sechs thematischen Modulen präsentiert, in denen zentrale Erkenntnisse gebündelt werden:
- Vielfalt – Natürlicher Reichtum durch Diversität
- Menschwerdung – Erste entscheidende Schritte
- Gewusst wie – Agiles Wissen & flexible Technik
- Zeichen & Bilder – Wissen wird visualisiert
- Rohstoffe – Austausch, Handel, Macht
Neue Perspektiven – Afrikanische Archäologie heute
Die einzelnen Module stellen immer wieder Bezüge zu aktuellen Forschungsprojekten her, die einen großen Teil der Bilder, Grafiken und Filme bereitgestellt haben. Sie reichen von den Ursprüngen der menschlichen Gattung bis hin zur Entwicklung neuer Kulturtechniken und Ernährungsstrategien, die von Afrika in die Welt getragen wurden. So entsteht das Panorama eines Kontinents, der durch seine natürliche Vielfalt fasziniert und mit fortwährenden Umweltveränderungen, Anpassungsprozessen und Wanderungsbewegungen immer wieder neue Überlebensstrategien erforderte.
Archäologie und Forschung
Archäologische Funde sowie Bilder und Schriften geben ein umfassendes Zeugnis von Kunst, Handwerk, Technik und Umwelt vergangener Zeiten – und von den Verbindungen der Menschen über große Entfernungen. Ausgrabungen von Siedlungen und urbanen Zentren offenbaren soziale und politische Strukturen des Zusammenlebens, während in weiten Landstrichen mobile Lebensformen existierten.
Darüber hinaus wird die moderne Nutzung alten Wissens und die archäologische Erforschung der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscher*innen und Künstler*innen gezeigt. So untersucht die Ausstellung auch die Tragfähigkeit der Archäologie als verbindendes Glied für eine panafrikanische und interkontinentale Verbundenheit.
Kuratorisches Team
Das Ausstellungsprojekt „Planet Africa. Eine archäologische Zeitreise“ entsteht durch ein Kurator*innen-Team unter der Leitung von Jörg Linstädter und Miriam Rotgänger, Kommission für Außereuropäische Archäologie und Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts, mit Unterstützung von Wazi Apoh, University of Ghana, Accra-Legon, Gerd-Christian Weniger, Museum Consult, Matthias Wemhoff und Ewa Dutkiewicz, Museum für Vor- und Frühgeschichte, und einer großen Anzahl afrikanischer und deutscher Archäolog*innen.
Die Ausstellung wird finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Staatlichen Museen zu Berlin.
Dank der großzügigen Förderung ist die Ausstellung in der James-Simon-Galerie für die Öffentlichkeit kostenfrei.
Laufzeit: Fr, 06.12.2024 bis So, 27.04.2025