Die Ausstellung beginnt mit der Ur- und Frühgeschichte, die den weitaus längsten Zeitraum umfasst. Einen Schwerpunkt bildet die Geschichte der Dörfer Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn von ihrer Gründung im 13. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Blieb das dörfliche Leben vor den Toren Berlins bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Wesentlichen unverändert, so vollzogen sich nach 1870 tiefgreifende Veränderungen.
Die Verbindungen zur Hauptstadt Berlin nahmen stark zu, 1920 wurden die bis dahin kommunal selbstständigen Orte eingemeindet. Große Siedlungsgebiete entstanden, die Einwohnerzahl vervielfachte sich. Erste kleine Industriebetriebe siedelten sich an. Jahrzehntelang formten Rieselfelder die Landschaft um Marzahn und Hellersdorf. Auch politisch und kulturell waren die 100 Jahre – vom Kaiserreich über den Nationalsozialismus bis zur DDR – eine Zeit vielfachen Wandels.
In den zurückliegenden 40 Jahren veränderte sich die Region Marzahn-Hellersdorf mehr als je zuvor. 1975 begannen an der Marchwitzastraße im ersten Marzahner Wohngebiet die Tiefbauer die ersten Gruben auszuschachten. Nur gut zwei Jahre später zogen die ersten Mieter der Großsiedlung ein.
Durch die Errichtung von mehr als 100.000 Wohnungen bis Anfang der 1990er-Jahre nahmen Marzahn und Hellersdorf die Dimensionen von Großstädten an. Nach 1989/90 wandelten sich die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse gravierend. Die Großsiedlungen wurden saniert, neue Häuser entstanden vor allem in den historischen Dörfern und Siedlungen Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf.
Die Ausstellung präsentiert in allen Themenbereichen zahlreiche originale Objekte, darunter das Lackprofil eines 2005 in Biesdorf-Süd entdeckten Korbgeflechtbrunnens aus der älteren Vorrömischen Eisenzeit (400–200 v. Chr.) sowie mehrere Architekturmodelle aus der jüngsten Vergangenheit.