Das Teilen und Konsumieren persönlicher Inhalte ist zu einem festen Bestandteil unseres Alltags
geworden. Wir teilen Fotos auf Instagram, nehmen an Challenges auf TikTok Teil und lesen
Nachrichten auf X. Dabei verbergen sich hinter jeder Interaktion im Netz technologische Prozesse:
Daten werden bspw. mit Hilfe von Algorithmen und KI sowohl gesammelt als auch instrumentalisiert,
um unser Verhalten zu lenken.
Die Künstlerin Manja Ebert setzt sich in ihren Arbeiten mit diesen
verdeckten Mechanismen auseinander und legt sie offen.
Ihre skulpturalen Medieninstallationen befassen sich mit gegenwärtigen Technologien und sozialen
Plattformen im Internet, die sie künstlerisch analysiert und in interaktive Werkerfahrungen überführt.
Inhaltliche Schwerpunkte sind die Selbstgenerierung durch digitale Technologien und die spielerische
Verquickung von Überwachungstechniken sowie Kommunikationsmedien, die von unterschiedlichen
Plattformen zur weiteren Datensammlung eingesetzt werden. In ihrer künstlerischen Praxis greift
Ebert häufig auf Found Footage zurück, um die Verflechtungen zwischen Online- und Offline-Welten
sichtbar zu machen.
Ihre Werke analysieren kritisch die Strukturen sozialer Netzwerke und die
unsichtbaren Abläufe, die unser Verhalten im Netz steuern – von Algorithmen bis hin zu künstlicher
Intelligenz. Sie offenbart, wie Daten gesammelt, instrumentalisiert und genutzt werden, um unsere
Handlungen zu lenken.
“Als Betrachter:innen werden wir zum Testfeld des Gesichts-Trackings. Wir werden in die
audiovisuelle Datenflut sozialer Plattformen gezogen, während wir einen voyeuristischen Blick
in die Schlafzimmer anderer wagen.” Peggy Schoenegge
Die Ausstellung eröffnet einen Erfahrungsraum, in dem die Besucher:innen mit den verdeckten
Mechanismen moderner Technologien und sozialer Plattformen konfrontiert werden.
Die Künstlerin
macht diese Prozesse erfahrbar und stellt Fragen zu Privatsphäre, Plattform-Kapitalismus,
Überwachung und Datennutzung. Im Zentrum steht dabei die Untersuchung des Einflusses digitaler
Medien auf die soziale Ordnung und das Selbstverständnis der Nutzer:innen. "Owe me everything" zeigt das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Konsum, Produktion und
Datenerhebung in sozialen Netzwerken. Eberts Werke reflektieren, wie globale Tech-Giganten wie
Google und Meta von den alltäglichen Interaktionen der Nutzer profitieren und dabei eine
allgegenwärtige Überwachung betreiben. Gleichzeitig hinterfragt die Künstlerin, wie sich das
Zusammenspiel von Selbstdarstellung, Technologie und Überwachung auf unser psychologisches
und soziales Leben auswirkt. In diesem Diskurs stellt sich insbesondere die Frage nach der Rolle der
Nutzer:innen.
Die
Vernissage findet am 29.11.24 ab 19 Uhr statt.
Laufzeit: Sa, 30.11.2024 bis So, 02.02.2025