Mit "How Frequency The Eye" präsentiert das Haus am Waldsee eine umfassende Einzelausstellung der in Berlin lebenden britischen Künstlerin Josephine Pryde.
– Josephine Pryde, N-CT-W 2 (S), 2022
© Josephine Pryde; Galerie Neu, Berlin und Reena Spaulings Fine Art, New York
Seit Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn erforscht Pryde (*1967) die Entstehung und den Konsum von Bildern, wobei sie sich insbesondere auf die Fotografie und mit ihr verbundene Produktionsweisen konzentriert. Sie fordert das von ihr gewählte Medium heraus, indem sie durch fotografische Bilder erzeugte Konzepte und Vorstellungen aus Bereichen wie Mode, Werbung und Wissenschaft adaptiert und hinterfragt. Die Ausstellung im
Haus am Waldsee wird frühere Arbeiten Prydes mit neuen Werken zusammenbringen und ihre Verhandlungen des Mediums fortführen, um etablierte Wahrnehmungsweisen ebenso wie Erwartungshaltungen gegenüber der Darstellung des Sichtbaren neu zu befragen.
"How Frequency The Eye" knüpft an Prydes jüngste Untersuchungen an und erkundet, wie sich Prozesse der Wahrnehmung, Kognition und Sprache im Rahmen einer Kunstausstellung verhandeln lassen. Ihre Präsentation versammelt neben früheren Arbeiten einen neuen Kurzfilm und eine neu geschaffene Serie von Fotografien, in der sie den Wechselwirkungen zwischen Auge und Bewusstsein nachgeht.
Vor dem Hintergrund sich ständig weiterentwickelnder technischer Systeme der Bildgebung berücksichtigen Prydes Fotografien sowohl körperliches Sehen, als auch Spekulationen darüber, wie unsere Vorstellungskraft funktioniert. Studien zur Wahrnehmung haben gezeigt, dass nur ein geringer Prozentsatz dessen, was wir sehen, aus Lichtwellen besteht, die vom Gehirn verarbeitet werden. Weit mehr als die Hälfte unseres Sehens besteht aus Erinnerungen, anhand derer der Verstand den visuellen Mustern, die vom Gehirn entschlüsselt wurden, einen Sinn gibt. Sehen ist somit kein passiver Vorgang, sondern eine aktive Tätigkeit, die kontinuierlich auf das Unbewusste zurückgreift und mit den Technologien und Apparaturen interagiert, die Bilder erzeugen und vermitteln.
Gefördert durch:
Hauptstadtkulturfonds; Haus am Waldsee – Freunde und Förderer e.V.
Laufzeit: Fr, 24.05.2024 bis So, 18.08.2024
Findet hier statt: