Der Transformations- und Wiedervereinigungsprozess lässt sich an keinem anderen Ort in Deutschland so exemplarisch darstellen wie anhand des Berliner Stadtteils Prenzlauer Berg. Hier entstand seit den 1970er Jahren eine facettenreiche Gegenkultur, in der sich oppositionelles und nonkonformes Denken und Verhalten bündelte und Gegenentwürfe zum herrschenden realen Sozialismus erdacht, erprobt und gelebt wurden.
In Prenzlauer Berg agierten namhafte Protagonist*innen und wichtige Gruppen der DDR-Opposition und entwickelten ihre alternativen Ideen. Hier lagen zentrale Orte der Friedlichen Revolution des Jahres 1989: die Gethsemanekirche und der Grenzübergang Bornholmer Straße.
Viele der kontrovers ausgetragenen Konflikte zu Themen wie Mitbestimmung, Stadtsanierung, Erziehung, Umweltschutz, Wirtschaftssystem und soziale Verantwortung, die bereits vor dem Mauerfall diskutiert wurden, behielten auch danach soziale Sprengkraft und spitzten sich unter den geänderten Umständen teilweise sogar zu.
Die Ausstellung verfolgt die genannten Themen über die Epochenwende von 1989/90 hinweg bis in die Gegenwart und untersucht die Kontinuitäten und Brüche im Osten Deutschlands auch nach der Wiedervereinigung am konkreten Beispiel von sieben Orten in Prenzlauer Berg.
Die Ausstellung wurde konzipiert und betreut vom Museum Pankow, in Kooperation mit dem Berliner Geschichtsverein Nord-Ost e.V. und der Ausstellungsagentur exhibeo sowie mit freundlicher Unterstützung durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Bezirkskulturfonds und der Robert-Havemann-Gesellschaft .