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Deutsche Juden heute

Leonard Freed

Leonard Freed, Simchat Tora-Ball, Köln, 1961; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2006/198/8 – Fotografie eines Simchat Tora-Balls, Menschen trinken und tanzen

Leonard Freed, Simchat Tora-Ball, Köln, 1961; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2006/198/8 – Fotografie eines Simchat Tora-Balls, Menschen trinken und tanzen

Weniger als 20 Jahre sind seit dem Ab­grund der Schoa ver­gangen, als der ameri­kanisch-jüdische Foto­graf Leonard Freed (1929–2006) Anfang der 1960er-Jahre mehrere Monate durch West­deutschland reist. Mit seiner Kamera möchte er fest­halten, wie deutsche Juden heute leben. Freed ist es ein An­liegen, mit seinen Auf­nahmen der Un­wissen­heit der Deutschen über die un­sicht­bare jüdische Minorität in ihrem Land ent­gegen­zu­wirken. Er foto­grafiert in mehreren jüdischen Ge­mein­den, vor allem in den Gegenden um Frank­furt und Düssel­dorf.

52 seiner Foto­grafien werden 1965 unter dem Titel Deutsche Juden heute publi­ziert und mit Text­beiträgen kombi­niert. Sie nehmen die jüdische Gemein­schaft in den Blick und disku­tieren über das Verhältnis von Juden und Deutschen. Jüdisches Leben ist fragil, es existieren nur wenige kleine Gemein­den, deren Existenz in- und außer­halb Deutsch­lands um­stritten ist. Die Themen aus dem Buch von Freed werden auch in zwei Publikationen verhandelt, die bereits in den Jahren 1963 und 1964 erscheinen: In einer Aus­gabe des Nach­richten-Magazins Der Spiegel mit der Schlag­zeile „Juden in Deutsch­land“ sowie einem von Her­mann Kesten heraus­ge­gebenen Band mit dem Titel ich lebe nicht in der Bundes­republik. Die Frage nach der Mög­lich­keit, als Jüdin oder Jude in Deutsch­land zu leben, prägt eine De­batte, die bis heute an­dauert.

Alle 52 Foto­grafien der Serie von Leonard Freed sind Teil der Museums­samm­lung und wurden von der Witwe des Foto­grafen, Brigitte Freed, an­ge­kauft. Sie wer­den hier zum ersten Mal komplett aus­gestellt.

Laufzeit: Mo, 11.11.2024 bis So, 27.04.2025

Preisinformationen: Der Eintritt in die Dauerausstellung ist für alle kostenlos. Weitere Präsentationen im Libeskind-Bau – mit Ausnahme von einigen Wechselausstellungen – sind ebenfalls kostenfrei.

Wir empfehlen vorab ein Zeitfensterticket im Ticketshop zu buchen. Für spontan Besuchende gibt es wenige Restkarten an der Kasse.

Preis: 0,00 €

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