Das Haus Kunst Mitte präsentiert unter dem Titel Monkey Mind erstmals eine Ausstellung mit
Werken des Malers David Gunderlach. Gezeigt werden 50 Gemälde, die in den letzten vier
Jahrzehnten entstanden sind. Der Ausstellungstitel Monkey Mind bezieht sich auf ein
Buddhistisches Konzept, das die Sprunghaftigkeit und Unruhe des menschlichen Gehirns und die
mangelnde Kontrolle über den Gedankenstrom beschreibt.
Gunderlachs Arbeiten sind von dieser Unruhe geprägt. Viele in alle Richtungen zeigende
Pinselstriche, skizzenhaft dargestellte Alltagsgegenstände und graffitiartig geschriebene Worte
und Buchstaben, zeugen von einer schnellen Arbeitsweise. Seine Werke sind nicht nur Sinnbild
für die Schnelllebigkeit unserer Gedanken, sondern auch für die Schnelllebigkeit unseres
modernen Lebens. Sie stehen für die Lebenswirklichkeiten des ausgehenden 20. sowie des
beginnenden 21. Jahrhunderts, die von permanenter Beschleunigung, Steigerungszwang,
Innovationsverdichtung und ständiger Erreichbarkeit geprägt sind. Gunderlachs offene
Kompositionen und die vielen Referenzen an das Großstadtleben verkörpern die Absurdität der
Gleichzeitigkeit unseres Alltags.
Gunderlach spürt die Themen seiner Zeit auf und schafft Bildwerke, die satirisch, nachdenklich,
provokativ, verspielt, aggressiv und bewegend sind. In den 1980er Jahren waren es der Kalte
Krieg, die Aufrüstung, die HIV-Epidemie, Drogen, Gewalt und das Verhältnis zwischen den
Geschlechtern. Dann schuf er Bilder, die den Fall der Mauer und die Corona-Pandemie zum
Thema hatten. Heute findet er prägnante visuelle Formen, mit denen er Fragen zur
Machtverteilung auf der Welt und zum Zustand der Welt stellt. Seine Gemälde erfassen und
spiegeln eindrücklich die jeweilige Zeit und Epoche, in der sie entstanden sind und er schafft
mit ihnen Reflexionsräume über gesellschaftliche Entwicklungen.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr
Laufzeit: Sa, 21.09.2024 bis Fr, 20.12.2024