Was bleibt von einem Leben, was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Diese Frage betrifft uns alle
irgendwann – darüber zu sprechen, ist oft jedoch noch immer ein Tabu. Die Fotografin Bettina Flitner
porträtiert elf bekannte Persönlichkeiten, die sich auf diese Frage mit großer Offenheit einlassen: Egon
Bahr, Günter Grass, Margot Käßmann, Dieter Mann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Christiane Nüsslein-Volhard, Anne-Sophie Mutter, Friede Springer, Richard von Weizsäcker und Wim Wenders.
Die Ausstellung "Das Prinzip Apfelbaum" im Roten Rathaus zeigt verschiedene prominente Perspektiven auf
Entstanden sind großformatige Fotoarbeiten, für Flitner charakteristisch, ergänzt mit persönlichen Zitaten.
Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ zeigt sie nun zum letzten Mal in einer
Ausstellung. Besucher können die Porträtierten auch in feinfühligen Kurzfilmen erleben sowie per
Audioguide in Textausschnitten aus den Gesprächen, die Flitner mit den Persönlichkeiten geführt hat.
Feinsinnig, mehrschichtig, berührend.
Flitner versteht es, ihre Protagonisten auf einfühlsame Weise für sich zu gewinnen. So gelingt es, einen
neuen Blick auf bekannte Persönlichkeiten zu richten. Ihre Bilder vermitteln eine ganz eigene Stimmung
voller Zwischentöne. Sie offenbaren Vergänglichkeit, Verletzlichkeit, Klugheit, Witz, Lebenslust. Begleitet
wurde Bettina Flitner von Kameramann Börres Weiffenbach.
Die daraus entstandenen Kurzfilme,
geschnitten von Judith Keil und Antje Kruska, eröffnen eine zusätzliche Facette. Wer sich einlässt, wird
hineingezogen, taucht ein in das „Über sich Hinausdenken“ und beginnt unweigerlich selbst damit.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ –
dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat steht Pate für den Titel der Ausstellung.
Kein wehmütiger Blick zurück, nicht Trauer oder Trübsal: „Das Prinzip Apfelbaum“ ist ein Bekenntnis für das
Leben – und darüber hinaus.
Eintritt: frei
Laufzeit: Mi, 11.09.2024 bis Fr, 11.10.2024