Im Land Berlin wird jedes Jahr eine große Anzahl von Vorhaben entwickelt und realisiert. Grundlage von Neubauvorhaben oder Umnutzungen bestehender Flächen ist die Abschätzung der verkehrlichen Wirkungen dieser Vorhaben. Vielfältige Erfahrungen im Land Berlin zeigen, dass die Einschätzung der Notwendigkeit derartiger Untersuchungen als auch die Vorgehensweisen und die Bearbeitungsqualitäten bzw. ggf. auch nur deren Dokumentation der Arbeiten ganz unterschiedlich ausfallen. Da über alle Vorhaben – gerade in der Bauleitplanung – einheitliche Kriterien anzulegen sind, gibt dieser Leitfaden Hinweise zu den Kriterien für verkehrliche Untersuchungen, die die Mobilitätsabteilung bei der Sichtung von vorgelegten Untersuchungen zugrunde legt. Derzeit besteht ein Optimierungsbedarf von Instrumenten und im gemeinsamen Verständnis zu erforderlichen Grundlagen bzw. vor allem deren Dokumentation.
Die Ausführungen stellen die Grundsätze für verkehrliche Untersuchungen bei verkehrsrelevanten Vorhaben gerade im Hinblick auf die Ermittlung der Verkehrswirkungen zusammen. Der Leitfaden beinhaltet Hinweise zu erforderlichen Inhalten verkehrlicher Untersuchungen sowie zur Abschätzung des Verkehrsaufkommens für planungsbezogene Verfahren mit relevanten Auswirkungen auf das umliegende Verkehrsnetz. Diese ersetzen aber nicht die einschlägigen methodischen Handreichungen, die sich mit den Fragen der Aufkommensabschätzungen selbst auseinandersetzen.
Um die Ressourcen zur Bearbeitung einer verkehrlichen Untersuchung optimal einzusetzen und somit eine solche Untersuchung für alle Beteiligten mit vertretbarem Aufwand durchzuführen, wurde dieser Leitfaden entwickelt. Die Ausführungen richten sich insbesondere an Ingenieurbüros, aber auch an Investoren und an die Verwaltung selbst. Die hier beschriebenen Ansätze sind auch als Entscheidungs- und Kommunikationshilfe innerhalb von Planungsprozessen zu verstehen.