Wärmespeicher werden für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung eine zunehmende Rolle spielen. Dies gilt vor allem für die großen Fernwärmenetze aber auch für Wärmenetze auf Basis von erneuerbaren Energien und Abwärme auf Quartiersebene. In Kombination mit Wärmepumpen werden außerdem auch auf der Gebäudeebene vermehrt dezentrale Wärmespeicher zum Einsatz kommen.
Dabei übernehmen Wärmespeicher verschiedene Funktionen:
- Saisonale Wärmespeicher tragen dazu bei, die Ausnutzung der erneuerbaren Wärme- und Abwärmequellen zu verbessern. Indem durch die Speicherung im Sommer anfallende überschüssige erneuerbare Wärme und Abwärme in die Heizperiode „verschoben“ werden kann, lassen sich höhere erneuerbare Deckungsgrade in Wärmenetzen erreichen.
- Kurzzeit-Wärmspeicher in der Kombination mit Kraft-Wärme-Kopplung und Power to Heat tragen zum Lastmanagement und zu einer effizienten Sektorenkopplung bei.
- Dezentrale Wärmespeicher dienen vor allem der Flexibilisierung von Wärmepumpen und der Optimierung gebäudeindividueller Versorgungsansätze.
Die Wärmespeicherbedarfe bzw. -potenziale in diesen Bereichen werden für Berlin aktuell durch das Reiner Lemoine Institut, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) im Auftrag der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) erhoben. Der Auftrag umfasst eine Simulation typischer Anwendungsfälle, eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit, eine Ermittlung der Flächenbedarfe, die Identifikation relevanter Hemmnisse sowie die Ableitung von möglichen Maßnahmen, die die Umsetzung von Wärmespeichern voranbringen können. Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres 2024 vorliegen. Im Zuge der Erarbeitung findet eine Beteiligung von Stakeholdern statt.