ArbeiterKind.de eröffnet Regionalbüro an der TU Berlin
Pressemitteilung vom 29.08.2018
Gemeinsame Pressemitteilung der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung, ArbeiterKind.de, der LOTTO-Stiftung Berlin und der Technischen Universität Berlin
Organisation für Studierende der ersten Generation bündelt Kompetenzen
Dank einer Förderung der LOTTO-Stiftung Berlin in Höhe von 200.000 Euro kann ArbeiterKind.de, die größte zivilgesellschaftliche Organisation für Studierende der ersten Generation, ab Spätsommer dieses Jahres ein eigenes Regionalbüro in Berlin eröffnen. Das Büro wird in den Räumlichkeiten der Technischen Universität Berlin (TU) eingerichtet. Mit den Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin setzt ArbeiterKind.de eine hauptamtliche Regionalkoordination ein und baut ihre Kommunikationsaktivitäten aus, um verstärkt Schülerinnen und Schüler aus Nicht-Akademiker-Familien bei der Aufnahme eines Studiums zu unterstützen.
In den bereits bestehenden vier Berliner ArbeiterKind.de-Bezirksgruppen Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Neukölln sind aktuell rund 300 ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten aktiv. Sie erreichen jährlich rund 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Tradition. Dieses Engagement soll ausgebaut und die Zahl der Ehrenamtlichen sowie der erreichten Schülerschaft in Berlin mindestens verdoppelt werden.
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung: „Die Organisation ArbeiterKind.de leistet einen wichtigen Beitrag für Durchlässigkeit und Chancengleichheit bei der Aufnahme eines Hochschulstudiums. Ich freue mich sehr, dass nunmehr auch in Berlin ein Regionalbüro etabliert wird und danke den vielen ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren für ihr Engagement. Berlin steht für einen freien Zugang zur Bildung, dazu gehört auch die Gebührenfreiheit von der Kita bis zum Studium. Wir setzen uns zudem mit Nachdruck für eine zügige Überarbeitung des BAföG ein, damit wieder mehr junge Menschen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern studieren können. Bildungswege müssen für alle offen stehen.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir nun auch mit einem regionalen Büro in Berlin vertreten sind. So können wir die Berliner Ehrenamtlichen bei ihrem Engagement endlich auch vor Ort betreuen und sie unmittelbar dabei unterstützen, noch mehr Schülerinnen und Schüler aus nicht-akademischen Familien zum Studium zu ermutigen. Die seit 2011 gesammelten Erfahrungen von ArbeiterKind.de in mehreren Bundesländern haben gezeigt, dass ein hauptamtlich besetztes Regionalbüro die Reichweite, Qualität und Wirkung der ehrenamtlichen Aktivitäten beträchtlich erhöht. Wir wollen, dass alle Kinder in Berlin gleich gute Bildungschancen erhalten“, sagt Katja Urbatsch, Gründerin und Geschäftsführerin von ArbeiterKind.de.
Dr. Marion Bleß, Vorstand LOTTO Berlin und LOTTO-Stiftung Berlin: „LOTTO Berlin engagiert sich nicht nur für ArbeiterKind.de, sondern seit vielen Jahrzehnten auch für viele Projekte im sozialen Bereich. Mit 1 Millionen Tipps haben die Berliner LOTTO-Spielerinnen und Spieler dazu beigetragen, dass das Regionalbüro eröffnet werden kann. Denn von jedem eingesetzten Euro fließen mindestens 20 Cent in die LOTTO-Stiftung. Bei Anbietern, die in Deutschland ohne Erlaubnis Lotto spielen, wie z.B. Lottoland und Lottohelden, fließt kein Geld in soziale Zwecke.“
Mit der Technischen Universität Berlin hat ArbeiterKind.de auch einen idealen Standort für das Berliner Regionalbüro gefunden. „An der TU Berlin setzen wir uns verstärkt für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit ein und möchten durch die Kooperation insbesondere diejenigen Hochschulabsolvierenden erreichen und unterstützen, die sich als erste aus einer Familie entscheiden, ein Studium aufzunehmen“, äußert sich Angela Ittel, Vizepräsidentin für Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung an der TU Berlin.
Das ArbeiterKind.de-Regionalbüro wird voraussichtlich im Oktober 2018 besetzt und eröffnet.
ArbeiterKind.de ist eine bundesweite, spendenfinanzierte Organisation zur Unterstützung von Studierenden der ersten Generation und informiert seit 2008 Interessierte über Studieneinstieg, Finanzierungsmöglichkeiten, Studienwahl und -organisation. Dabei möchte ArbeiterKind.de gerade junge Menschen aus Familien ohne akademische Tradition den Zugang zu Hochschulen und Universitäten erleichtern. Die gemeinnützige Organisation wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Engagementpreis. Mittlerweile engagieren sich bundesweit rund 6.000 Ehrenamtliche in 75 lokalen Gruppen, die meist selbst die Ersten in ihren Familien sind, die studieren oder studiert haben.
LOTTO-Stiftung Berlin
Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 unterstützt die LOTTO-Stiftung Berlin Projekte, die im sozialen, karitativen, dem Umweltschutz dienlichen, kulturellen, staatsbürgerlichen, jugendfördernden und sportlichen Bereich angesiedelt sind. Bislang hat die Stiftung über 2,5 Milliarden Euro vergeben. Vor Errichtung der LOTTO-Stiftung Berlin fanden Ausschüttungen durch den Beirat der DKLB statt; durch diesen wurden zweckgebundene Zuschüsse in Höhe von 264 Millionen Euro bewilligt.