Die SARS-CoV-2-Pandemie hat Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der meisten Beschäftigten und auch auf den Arbeitsschutz. Die Einhaltung der neuen Anforderungen an den Infektionsschutz am Arbeitsplatz wird vom Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit vor Ort kontrolliert.
Senatorin Breitenbach: „Gerade während der Pandemie ist es die Aufgabe der Arbeitsschutzkontrolleure, präsent zu bleiben in den Betrieben und mit geschultem Blick Gefahren zu erkennen. Das kann Leben retten! Erforderlich ist aktuelles Wissen bei allen Beteiligten und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Unternehmen. Wir werden weiterhin für die Einhaltung der Corona-Arbeitsschutzverordnung in Berlin Sorge tragen – durch Kontrollen, Information und Aufklärung.“
Im Zeitraum November bis Dezember 2020 wurden 600 zusätzliche Corona-Arbeitsschutzkontrollen durchgeführt. Die Arbeitsschutzkontrolleure prüfen die Einhaltung der Infektionsschutzverordnung: zum Beispiel die geforderte Umorganisation von Bürobelegung und Homeoffice-Angeboten, Maskenpflicht sowie die ausreichende Unterweisung und Lüftung an den Arbeitsplätzen.
Im Berichtsjahr 2020 ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle leicht gesunken: 2020 gab es deutschlandweit 31.743 Arbeitsunfälle, 2019 waren es 32.685. In Berlin endeten vier Arbeitsunfälle tödlich, das sind fünf weniger als im Vorjahr. Auch in diesem Berichtsjahr passierten die meisten der tödlichen Unfälle auf Baustellen. Im ersten Quartal des Jahres 2021 ist in Berlin ein weiterer tödlicher Unfall hinzugekommen.
Die Anzahl der Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheiten sank im Berichtzeitraum 2020 auf 820, im Jahr 2019 waren es noch 1.225. Knapp 22 Prozent der Verdachtsanzeigen wurden als Berufskrankheit anerkannt. Den größten Anteil nehmen dabei Erkrankungen durch Asbest ein. Von den 238 gemeldeten Fällen wurden jedoch nur 51 Fälle anerkannt. Im Jahr 2020 gab es eine deutliche Zunahme der Verdachtsanzeigen wegen Infektionskrankheiten: 137 im Jahr 2020 im Vergleich zu 55 im Jahr 2019. Zugleich verringerte sich der Anteil der Atemwegserkrankungen um mehr als die Hälfte auf 30. Im Hinblick auf die Pandemie bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.