Giffey zum Tod des Schauspielers Michael Degen

Pressemitteilung vom 14.04.2022

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, erklärt zum Ableben des Schauspielers Michael Degen:

„Noch Ende Januar hatte ich Michael Degen zu seinem 90. Geburtstag beglückwünscht, heute macht mich die Nachricht von seinem Tod betroffen. Er ist ein großartiger Berliner Schauspieler gewesen, wir kennen ihn alle von der Bühne und vom Fernsehen. Mit Michael Degen verstummt eine weitere der Stimmen, die uns Nachgeborenen aus eigenem Erleben von Ausgrenzung, Verfolgung und Terror im Nationalsozialismus berichten konnten. Der 1932 geborene Chemnitzer ist in Berlin aufgewachsen. Seine Geschichte und die seiner Familie ist bestimmt von Flucht, Verschleppung und Konzentrationslager. Michael Degen hat diese Geschichte aufgeschrieben. Dafür sind wir dankbar, weil so auch Generationen nach ihm davon erfahren. Freunde haben ihn in einer Laubenkolonie versteckt und so gerettet. Schauspieler zu werden, war sein Traum, den er nach dem Krieg in Berlin auf der Schauspielschule des Deutschen Theaters verwirklicht hat. Zwei Jahre arbeitete er im jungen Staat Israel, aber kam zurück, um in seiner Muttersprache Deutsch in Berlin Theater zu spielen. Das war der Anfang einer großen Karriere. Die Theaterstadt Berlin trauert um einen großen Schauspieler. Berlin verliert einen wichtigen Zeitzeugen und eine sympathische Persönlichkeit. Wir werden Michael Degen in dankbarer Erinnerung behalten. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden, Bekannten und Kolleginnen und Kollegen.“