Der Charme der Sonneninsel

Bühnenbild Seebrücke Ahlbeck im Sonnenaufgang

_von Ursula A. Kolbe_

Usedom hat in Berlin Lust auf die Insel gemacht. Auf die Sonneninsel, wie es sich die Einheimischen nicht nehmen lassen, das gern zu sagen. Denn nirgendwo in Deutschland scheint sie mit durchschnittlich 1.906 Stunden im Jahr länger als hier.

Das bekommt Europas längster Strandpromenade, dem 42 km langen, feinen weißen Sandstrand, der lückenlos erhaltenen Bäderarchitektur, den elf vom Deutschen Wellnessverband zertifizierten Wellness- Hotels, dem 200 km langen Radwegenetz zweifelsohne gut.

Usedomer Urgesteine zeigen ihren Gästen den Facettenreichtum ihrer Insel, ob zu Fuß oder zu Pferd, auf der Insel-Safari im Land Rover, dem Hausboot oder auch in der Ostsee-Tauchgondel.

Auf dem Sommerfest in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern beim Bund klang weiter an, was im Naturpark Insel Usedom alles präsentiert wird: Das mit dem Eden-Award ausgezeichnete Abenteuer Flusslandschaft, die Feininger Radtour, das UsedomRad, der Traditionssegelschoner Weiße Düne.

Und im Blick natürlich das weltweit bekannte Usedomer Musikfestival. In diesem Jahr findet es vom 20. September bis 12. Oktober statt. Für dieses 20. Jubiläums-Ereignis hat Star-Dirigent Kurt Masur Ehrenschirmherrschaft übernommen.

Im Mittelpunkt steht diesmal der Ostseeanrainer Estland, dessen Musikkultur von international renommierten Künstlern in Kirchen, Konzertsälen und Hotels auf der Insel vorgestellt wird. Kulinarisch präsentiert sich der Grand Schlemm, Usedoms Feinschmecker-Strandmeile, künstlerisch vielfältig die Vorpommersche Landesbühne.

Außerdem zeigt sich die Insel von ihrer trendigen Seite – und das schon seit jeher. War es früher noch das Sehen und Gesehen werden auf der Promenade, so sind es heute die Modeveranstaltungen von Usedom Baltic Fashion, die die zweitgrößte Insel Deutschlands zur Modeinsel des baltischen Ostseeraumes machen.

Selbstredend, dass der Abend den rund 300 Gästen genügend Gelegenheit bot, viele der Insel-Produkte schon mal „vorzukosten“. Hoch im Kurs standen regionale Produkte wie Wein und Sanddornlikör oder hausgemachte Marmeladen.

Aus Vorpommern ließen sich an diesem Abend übrigens auch Oliver Dobbertin, 3. Lehrjahr, und Tony Schmidt, 2. Lehrjahr, von der Beruflichen EUROPA-Schule des Landkreises Vorpommern-Greifswald in Eggesin, bei der Herstellung von Zuckerarbeiten über die Schultern blicken. Gemeinsam mit ihrem Schulleiter und Fachlehrer für Konditoren, Frank Buchholz, waren sie extra nach Berlin in die Landesvertretung gekommen.

Über Interessierte den ganzen Abend über an ihrem Stand konnten die drei wahrlich nicht klagen. Apropos Köstlichkeiten: Die Insel-Käserei in Welzin macht besonders mit ihrer Schau-Käserei neugierig.

Der kräftige Cabernet Sauvignon wächst auf dem nördlichsten Weinberg Deutschland und wird unter dem Namen „Loddiner Abendrot“ ausschließlich im Fischrestaurant Waterblick zum Verkosten angeboten. Wer sich eine kulinarische Reise in die reiche Esskultur Pommerns verspricht, wird sicher auch nicht enttäuscht werden.

Wohl kaum entziehen wird man sich ebenso dem musikalischen Charme der Insel. Die Vineta-Festspiele in Zinnowitz z. B.: Noch bis zum 24. August steigt die versunkene Stadt auf der Ostseebühne mehrmals wöchentlich aus den Fluten der Ostsee empor.

Theater in besonderer Atmosphäre erleben Schauspielliebhaber in der Veranstaltungsreihe „Klassik am Meer“, die seit Ende Juni bis 13. September mit renommierten Schauspielern wie Jürgen Zartmann in die Koserower Kirche lockt.

Erinnert sei an die Hafen-, Sommer- und Seebrückenfeste, an eine Nacht der Sterne und Märchenbaumlesungen, die sicher wieder Tausende Familien in die Seebäder entlang der Ostseeküste ziehen.

Der 24. Usedomer Volkssporttriathlon findet am 3. August in Koserow statt, und zweifellos Höhepunkte werden das weltgrößte Beachvolleyballturnier, der Usedomer Beachcup vom 2. bis 4. August in Karlshagen, und der Internationale Usedom-Marathon und Halbmarathon am 7. September sein.

Um der ganzen Wahrheit die Ehre zu gereichen: Dieses Sommerfest stand insgesamt unter dem Motto „Romantik gestern und heute – zwischen Vorpommern und Achterwasser, Greifswald und Insel Usedom“.

Aber über die historische Universitäts- und Hansestadt Greifswald, die Vorpommersche Flusslandschaft und auch das Stettiner Haff und ihre touristische Angebotsvielfalt zu berichten, sind weitere Artikel und Reportagen wert.

Denn eines zeigte sich auch an diesem Abend: Das Vorpommersche Festland steht nicht im Schatten der Ostseestrände. Es hat seine eigenen Reize mit unverwechselbaren Akzenten.