Sport? Nee, null Bock.
Bild: jürgen heimerl / pixelio.de
von Barbara Ludwig
„Deutschland sitzt sich krank“, so das alarmierende Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts, in Auftrag gegeben von der Techniker Krankenkasse.
Dabei handelt es sich um die Frage, welchen Platz körperliche Bewegung im Alltag der Deutschen einnimmt.
Die Ergebnisse sind alarmierend! Ein Artikel der „Berliner Zeitung“ vom 31.7.13 lautet: „Wenn Bewegung zum Fremdwort wird“.
Das lässt aufhorchen! Im Schnitt sitzt jeder Erwachsene täglich sieben Stunden, ist zu lesen.
Aber im Einzelnen betrachtet ist das Ergebnis viel schlimmer: Ein Drittel aller Berufstätigen sitzt auf Arbeit mehr als neun Stunden, hinzu kommen drei Stunden nach Arbeitsende vor dem Fernseher oder dem Computer.
Weiter zeigt das Ergebnis deutlich, dass 60% aller Deutschen kaum noch zu Fuß unterwegs sind. „So kommen zwei Drittel nicht einmal mehr auf eine Stunde Bewegung am Tag …“.
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind die Folge. Krankschreibungen bei Arbeitnehmern eine weitere. Ärztliche Hilfe, Arzneimittel, physiotherapeutische Maßnahmen, Operationen, Krankenhausaufenthalte und Kuren das Nächste.
Viel Leid und Kosten, die sinnvoller verwendet werden könnten. Wenn, ja wenn die Deutschen sich bewegen würden, meint TK-Chef Jens Baas. Doch Bewegung allein reicht nicht. Wenn sie Sport trieben, wissen nicht nur Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportärzte.
Hausarbeit zu verrichten, die ohne Bewegung nicht geht oder an einer Maschine zu stehen, dabei einen Schritt hin, einen Schritt her und dazu die Arme bewegen, ist ganz sicher nicht geeignet, um gesund zu bleiben. So verläuft das Leben vieler ohne den geringsten Sport.
Weit über 50% der Deutschen sind „Sportmuffel“, insbesondere, weil sie nicht fähig sind, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Dabei gibt es so viele Sportmöglichkeiten, die genutzt werden wollen.
Das gilt auch ganz besonders für uns Rentner. Wir sind, egal wie alt, immer noch in der Lage, den uns angemessenen Sport, und sei es wegen körperlicher Beschwerden nur Stuhlgymnastik, zu betreiben, denn wir haben mehr körperliche Reserven als wir glauben.
Für uns gibt es Sportkurse in Einrichtungen für Senioren und darüber hinaus. In Marzahn äußerst beliebt sind die Gymnastikkurse im Freizeitforum. Selbst Krafttrainings – und Fitnessstudios sind absolut nicht nur für jüngere Menschen geeignet. Siebzig- und Achtzigjährige nutzen bereits in beachtlicher Anzahl diese Angebote.
Aber auch tägliches Laufen oder Spazierengehen sind gute Mittel. Dazu haben wir in Marzahn/Hellersdorf doch alle Möglichkeiten. Viele Wander- und Spazierwege entlang der Wuhle, des Kienbergs, der Ahrensfelder Berge, der Biesdorfer Höhe sind hervorragend geeignet. Nicht zu vergessen der Bürgerpark, Hochzeitspark und die Gärten der Welt.
Dabei frische Luft genießen, Sonne tanken, Wind und Wetter trotzen. Das alles hält nicht nur körperlich fit, das ist auch Medizin fürs Gemüt. Die Befriedigung über das Geleistete ist enorm und veranlasst, weiter zu machen, nicht aufzugeben. Man fühlt sich verjüngt. Ist das nicht richtig gut?
Am Ende sei bemerkt: Eine Studie, nur uns Ältere betreffend, wäre sicher sehr nützlich. Ich weiß, wir sitzen oft viele Stunden am Tag, weil körperliche Gebrechen Anlass dazu geben. Solch eine Untersuchung müsste aber auch körperliche Reserven aufzeigen, die wir haben und uns vor Augen führen, was wir leisten können.