2. Teil der Veranstaltungsreihe »Politische Bildung für pädagogische Fachkräfte«
Dieses Seminar beschäftigt sich mit Sozialer Arbeit im Nationalsozialismus, mit ihrer Instrumentalisierung im Dienst der NS-Ideologie, aber auch mit Formen des Widerstandes. Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der Gedenk- und Bildungsstätte »Haus der Wannseekonferenz“ statt, der Besuch der Ausstellung ist Teil des Seminars.
Soziale Arbeit im Nationalsozialismus stand im Dienst der sogenannten Rassenhygiene: Nicht der einzelne Mensch stand im Zentrum, sondern die Volksgemeinschaft. Ab 1933 bestimmten rassistische Merkmale darüber, wer noch Sozialleistungen erhalten konnte und wer als »unnützer Esser« galt. Neue Gesetze wie bspw. die Rassengesetze, das Reichsbürgergesetz und das Blutschutz- und Ehegesundheitsgesetz legitimierten, dass Kranke, Behinderte, aber auch Menschen, die als Asoziale gebrandmarkt waren, ausgesondert, zwangssterilisiert und schließlich auch umgebracht wurden. Viele Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter leisteten in diesem System die Vorarbeit, trafen Entscheidungen, wer Hilfe erwarten konnte und wer auszusondern war. Dennoch kam es auch vereinzelt zu widerständischem Verhalten.
Über die Veranstaltungsreihe
Zentrale Themen der politischen Bildung sind der Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Verschwörungstheorien, autoritärem Nationalismus sowie Formen des Extremismus.
In Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung hat das Paritätische Jugendhilfeforum ein Bildungsangebot zu diesen Themen entwickelt, das speziell auf pädagogische Fach- und Führungskräfte zugeschnitten ist. Die halbtägigen Fortbildungen helfen dabei, kritische Situationen und Themen, die in der alltäglichen pädagogischen Arbeit vorkommen können, besser einzuordnen und zu reflektieren.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich ausdrücklich an pädagogische Fach- und Führungskräfte. Sie stellt dadurch eine gute Möglichkeit der trägerübergreifenden Vernetzung dar.