4. Teil der Veranstaltungsreihe »Politische Bildung für pädagogische Fachkräfte«
Die Jugend wurde im Nationalsozialismus zum Idealbild, Hitlerjungen in Reih und Glied bestimmen unsere Vorstellung von der gleichgeschalteten Kindheit. Doch wie gestaltete sich die Erziehung bis zum Schulalter? Welche Repressionen drohten unangepasst lebenden Jugendlichen?
Das Seminar setzt sich in Arbeitsgruppen mithilfe historischer Quellen mit unterschiedlichen Aspekten der nationalsozialistischen Pädagogik auseinander. Diese Pädagogik setzte bereits bei der Partnerwahl der Eltern an und beeinflusste die Säuglingserziehung sowie die Ausbildung der Erzieherinnen. Des Weiteren wird die Vorbeugung und Bestrafung abweichenden Verhaltens von Kindern und Jugendlichen nachvollzogen. Hier werden die Überwachung der Jugendlichen durch das Jugendamt über die Einstufung als »unerziehbar« durch die Weibliche Kriminalpolizei bis zur Deportation in die »Jugendschutzlager« thematisiert.
Abschließend stellt sich die Frage, ob die »Erziehung nach Auschwitz« wirklich vollendet ist oder ob Elemente der autoritären Erziehung bis heute fortwirken. Das Seminar beinhaltet einen Rundgang durch die Dauerausstellung des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors.
Über die Veranstaltungsreihe
Zentrale Themen der politischen Bildung sind der Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Verschwörungstheorien, autoritärem Nationalismus sowie Formen des Extremismus.
In Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung hat das Paritätische Jugendhilfeforum ein Bildungsangebot zu diesen Themen entwickelt, das speziell auf pädagogische Fach- und Führungskräfte zugeschnitten ist. Die halbtägigen Fortbildungen helfen dabei, kritische Situationen und Themen, die in der alltäglichen pädagogischen Arbeit vorkommen können, besser einzuordnen und zu reflektieren.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich ausdrücklich an pädagogische Fach- und Führungskräfte. Sie stellt dadurch eine gute Möglichkeit der trägerübergreifenden Vernetzung dar.