Obdachlose Menschen gehören zum Berliner Stadtbild. Manche leben trotz Hilfsangeboten über Jahre auf der Straße. Ab Herbst 2018 wird das Konzept „Housing first“ auch erstmals in Berlin angeboten. Der Ansatz „Housing first“ kommt aus der US-amerikanischen Sozialpolitik und ist durchaus erfolgreich auch in verschiedenen europäischen Ländern eingesetzt worden. Bei „Housing first“ erhalten Obdachlose ohne Vorbedingung eine eigene Wohnung. Unterstützungsangebote erfolgen dann bedarfsgerecht und kontinuierlich in der eigenen Wohnung. Die Grundannahme ist, dass eine obdachlose Person oder Familie als erstes und wichtigstes eine stabile Unterkunft braucht und andere Angelegenheiten erst danach angegangen werden sollten. Bisherige Angebote arbeiten nach dem Konzept der „Wohnungsfähigkeit“, die sich in einem Stufenmodell entwickelt und mit dem Einzug in die eigene Wohnung endet. Ist das Konzept, zuerst und ohne Vorbedingungen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, der
richtige Weg ins bürgerliche Leben? Welche Vor- und Nachteile bringt es im Vergleich zu anderen Konzepten? Wie kann das Konzept angesichts des angespannten Wohnungsmarkts umgesetzt werden? Diese und andere Fragen werden diskutiert mit:
- Elke Breitenbach (Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Die Linke)
- Karen Holzinger (Fachbereichsleiterin Wohnungslosenhilfe Berliner Stadtmission)
Moderation: Hannah Beitzer (Journalistin)
Die Podiumsdiskussion ist dreigeteilt: Vor der Öffnung ins Publikum findet ein Interview mit Klaus Seilwinder und André Hoek statt, die von eigenen Erfahrungen mit Obdachlosigkeit berichten und die heute bei „querstadtein“ als Stadtführer aktiv sind.