5. Teil der Veranstaltungsreihe »Politische Bildung in der postnationalsozialistischen Gesellschaft: diversitätssensibel – diskriminierungskritisch – inklusiv.«
Lange wurde in Deutschland Antisemitismus unter dem Aspekt der Vorurteilsforschung untersucht. In neueren Studien werden die antisemitischen Praktiken in Institutionen – insbesondere in Schule – in den Blick genommen und auch aus jüdischer Perspektive geforscht. Dabei wurde eine starke „Perspektivendivergenz“ im Hinblick auf Antizipation und Wahrnehmung von Antisemitismus deutlich. Dies wirft die Frage auf, wie Antisemitismus als strukturellem Phänomen besser begegnet werden kann.
Den Impuls zur Diskussion gibt Marina Chernivsky vom Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment.
Über die Veranstaltungsreihe
Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels und die aktuellen Krisenphänomene (Wirtschaft, Finanzen, Klima, Corona, Krieg in der Ukraine aber autoritäre Tendenzen) haben tiefgreifende Folgen für die politische Bildung. Die politische Orientierung in einer unübersichtlichen Welt wird immer herausfordernder, nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern auch zunehmend für uns alle.
Mit Bezug darauf, die deutsche Gesellschaft als postnationalsozialistische zu begreifen, fragen wir danach, welche Konsequenzen dies für pädagogisches Handeln hat. Welche historischen Prägungen und Verdrängungen müssen wir mitreflektieren, wenn wir eine der aktuellen Situation angemessene politische Bildung entwickeln wollen?
Wie muss eine politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt aufgestellt sein? Was bedeutet diversitätssensibel, diskriminierungskritisch, inklusiv? Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe wollen wir diverse Selbstorganisationen und deren Perspektive mit in die Debatte einbeziehen. Welche Perspektiven fehlen bisher in der politischen Bildung? Was verbindet uns? Und welche neuen gemeinsame Perspektiven wollen wir entwickeln?