Abgesagt: Anti-Schwarzer Rassismus als Gefahr für die Berliner Demokratie?

Diese Veranstaltung musste leider abgesagt werden.

Die plurale Berliner Stadtgesellschaft ist für ihre Toleranz und Offenheit bekannt. Trotzdem berichten Berliner:innen immer wieder von Diskriminierungserfahrungen. Die am häufigsten genannten Gründe sind Herkunft, Religion und Hautfarbe. Damit wird deutlich, dass sich auch in Berlin ein Anti-Schwarzer Rassismus findet, der in der Tradition einer kolonialistischen Kultur gesehen werden kann. Anti-Schwarzer Rassismus ist daher ein Schwerpunkt der jüngsten repräsentativen Erhebung des Berlin-Monitors. Er äußert sich nicht nur in Form von direkten, oft auf vermeintliche Dominanz- und Hierarchieverhältnisse bezugnehmenden, Ressentiments, sondern auch auf subtilere Weise. Die Frage ist: Wieviel Anti-Schwarzer Rassismus findet sich in Berlin, wie wirkt er sich aus und wo ist er besonders verbreitet? In der Veranstaltung sollen die verdeckten und offenen Formen des Anti-Schwarzen Rassismus und ihre Folgen für Betroffene und die Berliner Stadtgesellschaft insgesamt thematisiert werden. Die Daten werden mit Erfahrungen aus der zivilgesellschaftlichen Praxis konfrontiert und diskutiert.

Über die Veranstaltungsreihe

Die Berliner Stadtgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Heterogenität, Fragmentierung und Solidarität ist seit 2019 Thema des Berlin-Monitors. Das Forschungsprojekt wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) gefördert und in einem Forschungsverbund der Universität Leipzig und der Hochschule Magdeburg-Stendal durchgeführt. Mit drei methodischen Zugängen und wechselnden inhaltlichen Schwerpunkten werden Diskriminierungserfahrungen, Vorurteile und politische Einstellungen sowie Möglichkeiten und Grenzen des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und für eine demokratische Alltagskultur in Vielfalt ausgelotet. Wiederholte Repräsentativerhebungen ermöglichen dabei einen Vergleich über die Zeit sowie mit bundesweiten Umfragen. Die Analyse von Fokusgruppen gibt einen vertieften Einblick in spezifische Haltungen und konfliktreiche Diskurse. Die Aktivierende Befragung untersucht Problemkonstellationen und Möglichkeitsräume der Gegenwehr aus der Perspektive derjenigen, die Ausgrenzung erfahren. So wird multimethodisch, reflexiv und dialogisch ein Bild gewonnen, welches Politik und Zivilgesellschaft als Wissensgrundlage für die Stärkung einer demokratischen Alltagskultur der Stadt dienen kann.

In dieser Veranstaltungsreihe in Kooperation zwischen Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), Berliner Landeszentrale für politische Bildung und dem Projektteam des Berlin-Monitors sollen Ergebnisse aus drei Jahren Forschung präsentiert und mit der Stadtgesellschaft diskutiert werden. Wo lassen sich die Ergebnisse mit anderen Wissens- und Erfahrungsbeständen verknüpfen? Welche Schlüsse können für das politisch engagierte Berlin gezogen werden? Welche offenen Fragen bleiben für Forschung, Politik, Zivilgesellschaft und politischer Bildung?

Programm

  • 18.30 Uhr

    Grußwort durch die Staatssekretärin Saraya Gomis, Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung

  • 18.45 Uhr

    Vorstellung der Ergebnisse der Repräsentativerhebung 2021, mit Schwerpunkten auf Anti-Schwarzem Rassismus

  • 19.30 Uhr

    Impulse der Referent:innen und Rückfragen an den Berlin-Monitor

  • 20.00 Uhr

    Diskussion mit dem Publikum

  • 20.30 Uhr

    Ende der Veranstaltung

  • Referent:innen:

    • Prof. Dr. Gert Pickel (Berlin-Monitor-Team)
    • Kofi Ohene-Dokyi (RAA-Berlin)
    • Prof. Dr. Maureen Maisha Auma (Hochschule Magdeburg-Stendal / TU Berlin)

    Moderation: Dr. Noa Ha (Weißensee Kunsthochschule Berlin)

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961