Am 10. September 1952 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer, der israelische Außenminister Moshe Sharett und Nahum Goldmann von der Jewish Claims Conference im Rathaus der Stadt Luxemburg nach monatelangen Verhandlungen ein spektakuläres Vertragswerk. In diesem ‚Luxemburger Abkommen‘ erklärte sich die junge Bundesrepublik bereit, Entschädigungsleistungen für die nationalsozialistischen Verbrechen an den Juden zu übernehmen. Es fand unter dem problematischen Begriff ‚Wiedergutmachung‘ Eingang in deutsche Geschichtsbücher und wird als erster Schritt auf einem langen Weg zur Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen gesehen. Das Abkommen war innenpolitisch sowohl in der Bundesrepublik als auch in Israel hoch umstritten und von heftigen Protesten begleitet. Die DDR sah sich nicht in der Verantwortung und lehnte es ab, sich an Zahlungen zu beteiligen.
Die Verabschiedung des „Luxemburger Abkommens“ bietet 70 Jahre danach Anlass, auch das deutsch-israelische Verhältnis ins Blickfeld zu rücken. Hintergründe, öffentliche Wahrnehmung und Auswirkungen des Abkommens werden ebenso wie der Umgang mit historischer Schuld und Verantwortung mit den Podiumsgästen diskutiert.
Es nehmen teil:- Lisa Badum, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe
- Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Historiker und Publizist
- Dr. Remko Leemhuis, Direktor des American Jewish Committee (AJC) Berlin, Ramer Institute
Moderation: Sharon Adler, Publizistin und Fotografin