Die gartenstadtähnliche Anlage des Schweizer Architekten Otto Rudolf Salvisberg, zwischen 1918 und 1925 errichtet, besitzt eine große lokalgeschichtliche Bedeutung: Sie ist eines der ersten kommunalen Wohnungsbauvorhaben der Weimarer Republik und zugleich das letzte Großprojekt der selbstständigen Stadt Köpenick vor der Eingemeindung nach Groß-Berlin im Jahr 1920. Bis heute bieten die Häuser mit eigenen Gärten eine hohe Lebensqualität, was zu einer starken Identifikation vieler Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Siedlung führt.
Der Titel der Ausstellung „Alle(s) unter einem Dach?“ ist bewusst mit einem Fragezeichen versehen. Die vier Stationen, die sich mit den Kontexten der Erbauung, den nachbarschaftlichen Beziehungen, der Denkmalpflege und dem bürgerschaftlichen Engagement in der Siedlung beschäftigen, thematisieren das Konfliktpotential genauso wie das Miteinander – unterschiedliche Positionen gehören zum menschlichen Zusammenleben, und unter dem Dach der Ausstellung ist Raum für viele Standpunkte.
Kuratiert wurde die Ausstellung „Alle(s) unter einem Dach? – 100 Jahre Siedlung Elsengrund“ von Agathe Conradi (Museen Treptow-Köpenick) und Dr. Dagmar Thorau (TU Berlin). Idee und Co-Kuratorin: Karin Danyel, „Bürger für das Märchenviertel und den Elsengrund e. V.“
Laufzeit: 8. September 2019 – 29. Mai 2020