Das Haus Blankenfelde war das „älteste bürgerliche Steinhaus Berlins“. Es diente seit dem 14. Jahrhundert als Stadtpalais der 1280 erstmals erwähnten Patrizierfamilie Blankenfelde. Das einflussreiche Geschlecht brachte reiche Kaufleute hervor und stellte über 300 Jahre hinweg zahlreiche Berliner Bürgermeister und Ratsleute.
Im August 1380 brannte das zentral gelegene Stammhaus der Blankenfeldes in der Spandauer Str. 49 nahe dem Molkenmarkt bei einem großen Berliner Stadtbrand ab. Der Neubau wurde zehn Jahre später aus Ziegelsteinen errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu verschiedenen Ausschmückungen und Veränderungen der Fassade. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Aufstockung und Modernisierung (s. Abb. 1). Im Innern wird von Gewölben, „feinen Zimmern“ und einer Art Kapelle berichtet.
1888 musste dieses „älteste Steinhaus Berlins“ dem Elektrizitätswerk Spandauer Straße weichen. Bei seinem Abbruch wurde plastischer Bauschmuck geborgen, der wohl aus dem 14./15. Jahrhundert stammt (Abb. 2). Sie werden heute im Märkischen Museum aufbewahrt. Bei den Ausgrabungen des Landesdenkmalamts Berlin wurden 2020 die im Boden erhaltenen Relikte des mittelalterlichen Hauses Blankenfelde freigelegt. Zuletzt befand sich an seiner Stelle der Parkplatz an der Gustav-Böß-Straße, in Zukunft wird hier die neue Grunerstraße verlaufen.