„von meinem Zorn verstehst du nichts – von meinem Leid erfährst du nichts“
Vom Drama des Menschen als Opfer ihrer Herkunft und Kultur. Was bedeutet der Verlust der Heimat, das Leben in fremder Kultur? Entwurzelung und Isolation? Anhand der Geschichte um Medea und Jason werden diese Fragen
untersucht.
Die Argonauten aus Griechenland landen in Kolchis und fordern das goldene Vlies. Der König plant ihren Anführer Jason zu vergiften. Doch die Tochter des Königs, Medea, rettet den Fremden, in den sie sich verliebt und flieht mit ihm. Nach langer Irrfahrt, in Jasons Heimat Iolkos nicht willkommen geheißen, gelangen sie nach Korinth und bitten um Asyl. Kinder sind inzwischen geboren. Medea bleibt hier eine Fremde. Jason will eine neue Ehe mit der jungen Königstochter eingehen und verlässt Medea. Entwurzelt, den Verrat nicht verwindend, holt sie zur Rache aus und bekennt: „Man hat mich bös genannt, ich war es nicht: Allein ich fühle, dass man’s werden kann.“