Albert Einsteins Sommerhaus in Caputh, das dieser nur knapp drei Jahre, von 1929 bis 1932, bewohnen konnte, hat der Architekt Konrad Wachsmann gebaut. Der Bericht über die Bekanntschaft zwischen Einstein und Käthe Kollwitz folgt in der Regel Wachsmanns Erinnerungen* und wird in das Jahr 1918 datiert, als Einstein auf Kollwitz’ Widerspruch gegen den Aufruf zum Fronteinsatz von Richard Dehmel aufmerksam wurde. Mindestens einmal hat sich Käthe Kollwitz, nämlich 1932, bei Albert Einstein in dessen Sommerhaus aufgehalten. Sehr viel öfter aber in Caputh, wo auch Max Immanuel, der Freund ihres Sohnes Hans, ein Sommerhaus besaß. Es wurde von ihr und ihrer Familie gern besucht. Ob sie bei diesen Ausflügen Einstein traf, ist nicht bekannt, möglich wäre es. In jedem Fall standen Kollwitz und Einstein in persönlichem und brieflichem Kontakt, interessierten sich für die Entwicklung in der Sowjetunion, engagierten sich in der Liga für Menschenrechte und unterschrieben − gemeinsam mit Heinrich Mann − als erste den berühmten »Dringenden Appell«, um bei den Reichstagswahlen 1932 die Nationalsozialisten von der Macht fernzuhalten. Ebenso interessant ist die Geschichte der Entstehung von Einsteins Sommerhaus und dessen sachliche Ästhetik.
Erika Britzke studierte Kunstgeschichte und ist seit 1979 Mitarbeiterin des Einsteinhauses. Für ihre Forschung zu Leben und Werk Albert Einsteins, zur Geschichte des Hauses und zur Tätigkeit Konrad Wachsmanns wurde sie 2000 mit dem Wilhelm-Foerster-Preis der Urania Potsdam geehrt. Seit 1993 wird das Haus durch das Einstein Forum in Potsdam verwaltet und ganz im Sinne Einsteins als Treffpunkt und Ort des Gedankenaustauschs genutzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.einsteinforum.de
*Michael Grüning, Ein Haus für Albert Einstein (Berlin 1990)