Da in der Regel die unerwartete Inhaftierung für Gefangene eine besondere Belastungssituation darstellt, benötigen sie intensive Unterstützung und Begleitung.
Hierfür stehen in der JVA Moabit neben anderen Fachdiensten mehr als zwanzig Sozialarbeitende zur Verfügung, die Hilfestellungen bei der Bewältigung von vielfältigen Problemlagen gewähren. Gefangene werden im Rahmen der sog. Zugangsgespräche nach ihren Bedürfnissen befragt und umfassend informiert. Insbesondere zu Beginn der Inhaftierung ist es notwendig diverse Angelegenheiten wie z.B. Kontaktaufnahme zu Angehörigen, Mietkostenübernahme, Versorgung von Haustieren etc., zu klären. Die gesamte Akutversorgung ist ein elementarer Bestandteil von sozialer Arbeit in der JVA Moabit und setzt wegen der unterschiedlichen Bedarfslagen eines jeden Gefangenen eine hohe Fachlichkeit voraus.
Die komplexen Aufgaben und Anforderungen finden sich gebündelt unter www.standards-sozialarbeit.justizvollzug-berlin.de.
Da die Mehrzahl der Gefangenen bereits nach kurzer Zeit zunächst aus der Untersuchungshaft entlassen wird, dient das umfangreiche Betreuungsangebot auch der Entlassungsvorbereitung. Dafür ist eine Vernetzung mit externen Beratungsstellen erforderlich, die regelmäßig Gefangene im Gruppen-und Beratungszentrum der Teilanstalt 1 beraten. Dazu gehören u.a.:
- Schuldnerberatung
- Bundesagentur für Arbeit
- Aidshilfe
- Mann-o-meter
- Drogenberatungsstellen
- Erstberatungen bzgl. Ausländerrecht
- Drehscheibe Alter für ältere Gefangene
Eine Übersicht über alle Beratungsstellen findet sich unter www.netzwerk-haftentlassung-berlin.de.
Die Einzelberatungen werden flankiert von Gesprächsgruppen angeleitet von externem Fachpersonal mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
- Suchtprophylaxe
- Drogenkonsum
- Ethik
- Haftalltag
- Religion
Die Steuerung der Angebote erfolgt in der JVA Moabit durch die Abteilung Soziale Arbeit, die u.a. in Absprache mit den Fachdiensten bedarfsorientierte Angebote konzipiert und koordiniert.