Auch bei der Verpflegung wurde uns dargelegt, dass alles bestens ist und sie die Kritik der Einsatzkräfte nicht nachvollziehen könnten. Den Hinweis, dass Abschnittshundertschaften und Kolleg*innen des Verkehrsdienstes keine eigene Versorgung haben, nahmen sie auf und wollen auch darüber nochmals nachdenken. Zugleich verwiesen sie aber darauf, dass diese Kolleg*innen die Verpflegungsmöglichkeiten bei den Einsatzeinheiten in Anspruch nehmen könnten.
Wo es keine Annäherung bzw. eine komplett gegensätzliche Haltung gab, ist die zunehmende Belastung aller Kolleg*innen durch die Einsatzlagen in der Stadt.
Die Beschäftigten der Direktion Einsatz sehen sich vermehrten Einsätzen ausgesetzt, die sich u.a. in häufigen Dienstzeitverlagerungen und Wochendienstzeiten von mitunter bis/über 60 Stunden widerspiegeln. Der von der Polizei selbst festgelegte Dienstplan scheint nur noch reine Makulatur zu sein und eher als Orientierung zu dienen. Als verbindlich kann dieser aus Sicht der Beschäftigten wohl nicht mehr angesehen werden, zum Leidwesen der Dienstkräfte sowie deren Familien und Angehörigen.
Wir haben deutlich gemacht, dass die Belastungsgrenzen sowohl bei diesen Kolleg*innen als auch u.a. bei den Kolleg*innen auf den Abschnitten inzwischen erreicht, wenn nicht sogar schon überschritten sind. Die von uns in diesem Zusammenhang wahrgenommene Frustration der Beschäftigten aus vielen Dienststellen erläuterten wir unseren Gesprächspartnern sehr ausführlich. Leider hatten wir nicht den Eindruck, dass die Vertreter der Behördenleitung daraus irgendwelche Konsequenzen ziehen werden, weil aus ihrer Sicht alle organisatorischen Maßnahmen getroffen wurden. Ebenfalls war in den Gesprächen für uns nicht erkennbar, wo bei all den bekannten zusätzlich eingetretenen Belastungen effektiv nachhaltige Entlastungen vorgesehen sind.
Wir haben darauf hingewiesen, dass der Umgang mit diesen Themen auch etwas über die Wertschätzung eines Arbeitgebers gegenüber seinen Beschäftigten aussagt und u.a. auch zur Attraktivität als Arbeitgeber beiträgt. Die Polizei wirbt mit dem Zertifikat Beruf und Familie. Nicht wenige Beschäftigte im Basisdienst sind der Meinung, davon in ihrem dienstlichen Alltag kaum etwas mitzubekommen. Die in den HPR gespiegelten Äußerungen aus dem Bereich der Polizei und die selbst gemachten Erfahrungen in Gesprächen hegen zumindest Zweifel an der Wertigkeit dieses Zertifikats.