The world needs a reboot! The five hackers in this play are in agreement about that. But how to startle the masses from their lethargy? Never mind whether humanity even wants to be saved or how megalomaniac or naïve their plans to save the world may appear, the five nerds are hacking like there’s no tomorrow, because after all – the wondrous world of cyberspace!
In Sibylle Berg’s version of a not-too-distant future, every field of human life has been digitalised, catalogued, surveyed and commercialised for profit. And they’re all ready to be taken over by a few good Remote Code Executions – a kind of digital remote control. But the question is: taken over by whom? And what for? Of course, the five nerds are the good guys. They beat the system with its own devices and cause its collapse through a revolutionary cyber-attack. After all: "If you want to win, you have to learn from the people who own the planet, ruin it and then intend to leave it."In her latest novel, Sibylle Berg takes trends and facts of our times to the next fictional level – and director Kay Voges stages it true to the motto in RCE: "We need a revolution you can dance to!"
Artists/Collaborators: von Sibylle Berg (Autor/in), Amelie Willberg, Paul Zichner, Maximilian Diehle, Max Gindorff, Pauline Knof, Kay Voges, Daniel Roskamp, Mona Ulrich, Thomas David Finke, Andrea Schumacher, Voxi Bärenklau, Hans Fründt, Sibylle Baschung
Runtime: Tue, 03/12/2024 to Sat, 21/12/2024
Die Welt, die Sibylle Berg in "RCE #RemoteCodeExecution" beschreibt, klingt wie Science-Fiction. Tatsächlich stimmt das nur in Teilen. Alles, was sie an digitalen Technologien beschreibt, ist akribisch recherchiert, real existent, wird angewendet – und zum Problem. Denn mit der Digitalisierung hat der autokratische Kapitalismus weltweit deutlich an Fahrt aufgenommen. In "RCE" sind sämtliche Bereiche des Lebens digitalisiert und in Form von Daten ins Netz gewandert. Dort sind sie überwach- und manipulierbar sowie als heiß gehandelte Ware den Profitinteressen von Plattform- und Kapitaleigner:innen ausgesetzt. Abhängig von denen, die Technologien und Daten besitzen, überfordert von der unfassbaren Menge an realen und gefälschten Informationen, verharren die Menschen Westeuropas mehrheitlich in konsumbereiter Ruhe. Wobei – nicht alle. Ein paar Nerds sind noch wach. Und sie haben einen Plan:Wenn das ganze Leben digital zusammenläuft, wo, wenn nicht hier, kann das System neu gestartet werden? Da es dafür zuerst gestürzt werden muss, heißt es, von denen lernen, die die Welt zerstören. Mit einem Mix aus Aufklärung und halbwahren Propagandavideos, passgenau auf einzelne gesellschaftliche Splittergruppen zugeschnitten, wird die eh schon angstkranke Bevölkerung so richtig in Furcht und Schrecken versetzt, um sie als Masse zu mobilisieren. Organisiert in einem europaweiten Netzwerk manipulieren die Hacker:innen mit gezielten Remote Code Executions – eine Art digitale Fernsteuerung – Nachrichten, Menschen, Bilder, Geldströme, Lieferketten, smarte Waffen usw. Sie arbeiten mit allem, was unsere digitale Wunderwelt zu bieten hat und schlagen das System mit seinen eigenen Waffen.Inspiriert von ebenjener Methode haben Regisseur Kay Voges, Musiker Tommy Finke und Filmemacherin Andrea Schumacher das Ensemble um ein Netzwerk aus elf Digital Artists erweitert, die im Dialog mit KI-Programmen kollektiv Videokunst für die Inszenierung kreierten. Auf den Proben wurde auf schauspielerischer, akustischer und visueller Ebene mit verschiedenen digitalen Mitteln gespielt. Herausgekommen ist eine Art Mensch-Maschine, deren Zusammenspiel ähnlich unsichtbar im Hintergrund abläuft, wie dasjenige Zusammenwirken von Mensch und Technik, das in Sibylle Bergs Roman eine Weltrevolution auslöst.von Sibylle Baschung