Der Begriff Fusionskontrolle stammt aus dem Kartellrecht. Er verweist auf Versuche, die selbst geschaffenen Verwirrungen des Finanzsystems oder der Technik zu kontrollieren. In Jan Imgrunds Lyrikdebüt »Fusionskontrolle« (Gans Verlag, 2024) werden widersprüchliche Sprachbereiche poetisch miteinander verknüpft: Business-Sprache, technischer Jargon, Autos und auf die schiefe Bahn geratene Tiere legen sich miteinander an. Mal technisch-nüchtern, mal poetisch-sanft führt der Band in eine von Menschen geschaffene und verlorene Welt, die gegenwärtig und dystopisch zugleich wirkt.
An dem Abend liest Jan Imgrund aus seinem Buch und spricht mit seinem Verleger Ulrich Leinz über die Entstehungsgeschichte des Bandes und darüber wie man technokratische und wirtschaftliche Begriffe poetisieren kann.
Jan Imgrund ist Jurist und Lyriker. Nach einer längeren Zeit in Brüssel, wo er als Rechtsanwalt in einer Wirtschaftskanzlei gearbeitet hat, lebt und arbeitet er heute in Berlin. Er hat Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Im Jahr 2006 hat er an der Endrunde des Open Mike-Wettbewerbs teilgenommen.
Ulrich Leinz arbeitete als Lektor für verschiedene Verlage, bis er 2016 den Gans Verlag gründete und mit seinen Autor*innen – u. a. Jan Kuhlbrodt, Nina Heller, John Sauter – ein spannendes essayistisches und literarisches Programm jenseits des Mainstreams vorgelegt hat.