Steinschmätzer sind kleine Vögel, welche gut an ihrem charakteristischen dunklen Augenstreif und im Flug an ihrer schwarz-weißen Schwanzfärbung zu erkennen sind. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, aber auch Schnecken, Regenwürmern oder Spinnen. Im Herbst essen sie sogar die ein oder andere Beere.
Steinschmätzer sind Zugvögel und daher nur mit viel Glück von April bis Oktober in Deutschland zu beobachten, da sie die kalten Monate in Afrika verbringen. Der Steinschmätzer kann stundenlang mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h fliegen und legt je nach Windgegebenheiten auf seiner Langstreckenroute ungefähr 450 km pro Nacht zurück.
Der Steinschmätzer hat 1-2 Jahresbruten in dem Zeitraum von April bis Juli. Das Männchen bietet dem Weibchen mehrere Nistplätze an, welche sich beispielsweise zwischen Steinhaufen, Erdhöhlen oder Mauern befinden und das Weibchen wählt dann den besten aus. Die Brutdauer beträgt etwa 14 Tage und es werden bis zu 6 Eier ausgebrütet. Anschließend werden die Nestlinge dann 15 Tage lang von beiden Elternteilen gefüttert bevor sie flügge werden.
Vegetationsarme Offenflächen und Brachen gehören zu dem bevorzugten Lebensraum des Steinschmätzers. Da diese aber leider schnell zu Bauland werden und natürliche Lebensräume wie Sandheiden, begünstigt durch Stickstoffeintrag, verbuschen und somit ungeeignet werden, hat der Steinschmätzer immer weniger Möglichkeiten Brutplätze zu finden.
Der Steinschmätzer ist deutschlandweit vom Aussterben bedroht (Rote Liste Brutvögel Deutschland, 2021). Laut neuesten Veröffentlichungen leben in Brandenburg noch ca. 450 Brutpaare, Mitte der 1990er Jahre waren es noch 2000 bis 4000.
Quellen:
Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 2021
NABU
BUND