Die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit Carolina Böhm und Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen Urban Aykal informieren:
In den letzten Jahren haben sich an verschiedenen Orten im Bezirk, insbesondere entlang der Schlossstraße und an den Bahnhöfen, Szenen entwickelt, wo wir den Aufenthalt obdachloser und drogenkonsumierender Menschen wahrnehmen. Die Situation verlangt nach einem strukturierten Ansatz, um einerseits den Betroffenen Unterstützung zu vermitteln als auch Konflikte mit Anwohnenden und dem Gewerbe zu entschärfen.
Ab Oktober findet daher eine umfassende Feldanalyse statt, die folgende Schwerpunkte behandelt:
- Erkundung der Szenen hinsichtlich Altersstruktur, Geschlecht und Suchtsituation
- Analyse der Konfliktsituationen in relevanten Sozialräumen
- Ermittlung der dringendsten Anliegen für die Nutzenden im öffentlichen Raum
- Bestandsaufnahme vorhandener Hilfsangebote im Bezirk und darüber hinaus
- Entwicklung konkreter Handlungsstrategien
Die Streetworker*innen von Gangway werden regelmäßig die Treffpunkte obdachloser und suchtkranker Menschen aufsuchen, um Vertrauen aufzubauen und individuelle Unterstützung zu bieten. Gleichzeitig wird auch die Gemeinwesenarbeit gestärkt, um einen respektvollen Dialog zwischen Anwohnenden und Nutzenden des öffentlichen Raums zu fördern.
Das Projekt verfolgt zudem das Ziel, die Prävention von Obdachlosigkeit und Suchtentwicklung zu intensivieren und frühzeitig Hilfeangebote zu vermitteln. Die enge Kooperation mit bereits bestehenden sozialen Einrichtungen und dem Jugendstreetwork-Team wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Von großer Bedeutung ist natürlich der Austausch und ein abgestimmtes Vorgehen mit Ämtern und Ordnungsbehörden wozu ein regelmäßiger Runder Tisch dient.
„Wir beobachten die Situation von obdachlosen Menschen im öffentlichen Raum mit wachsender Sorge. Mit dem Verlust von Wohnraum geht in den meisten Fällen Substanzkonsum einher, es geht also um massive gesundheitliche Schäden, die Menschen haben unsere Unterstützung dringend nötig. Es ist ein erster guter Ansatz, das wir erfahrene Sozialarbeitende, die das Thema gut kennen, auf die Straße schicken können, um aufzuklären und notwendige Hilfe anzubieten”, so Carolina Böhm.