Eine interkulturelle Öffnung, die sozial und kulturell vielfältig strukturierte öffentliche Dienstleistungen und örtliche Angebote bereitstellt, erscheint gegenwärtig als das dringendste Erfordernis einer kommunalen Integrationspolitik in Pankow. Notwendig wäre es, hierfür eine Steuerungsstruktur (Steuerungsgruppe o. ä.) einzurichten, in der eine Priorität der Handlungsbereiche gesetzt, die bestehenden Ansätze aufgegriffen und gebündelt, Umsetzungsmaßnahmen entwickelt und weitere Bereiche, die mittel- und langfristig in den Prozess einzubeziehen sind, identifiziert werden. Anzusiedeln wäre eine solche Struktur bei der Verwaltungsspitze.
Von außen betrachtet stellen sich in der Verwaltung zwei Handlungsbereiche dar, an denen eine interkulturelle Öffnung unmittelbar ansetzen sollte: Das ist zum einen die Förderung von Mehrsprachigkeit in der Verwaltung. Es sollte dafür gesorgt werden, dass wichtige Informationsmaterialien mehrsprachig vorliegen und dass in Abteilungen mit einem hohen Bürgerkontakt die Möglichkeit besteht, zumindest in englischer Sprache zu kommunizieren. Letzteres ist insofern notwendig, als nicht davon auszugehen ist, dass alle MigrantInnen, die nach Pankow kommen, so lange im Bezirk leben werden, dass sie ausreichende Deutschkenntnisse erwerben.
Zum anderen sollte bei der Nachwuchsgewinnung für den öffentlichen Dienst in Pankow systematisch die Strategie einer interkulturell ausgerichteten Personalgewinnung gefahren werden, um die Vielfalt der Bevölkerung auch in der Verwaltung sichtbar werden zu lassen – vor dem Hintergrund eines gegenwärtig hohen Durchschnittsalters in der Verwaltung sowie eines demografischen Wandels, der das Angebot an BewerberInnen für den öffentlichen Dienst bereits jetzt schon reduziert.
Der Impuls einer interkulturellen Öffnung sollte darüber hinaus auf weitere öffentliche Institutionen des Bezirks übertragen werden. Dies betrifft die Bildungseinrichtungen in Pankow und hier vor allem die öffentlichen Kindertagesstätten und Schulen. Hier besteht ein deutlicher Handlungsbedarf für einen qualifizierten Umgang mit Mehrsprachigkeit und Interkulturalität bei den Beschäftigten.