E-Learning-Angebot: Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt

Um häusliche Gewalt im eigenen Arbeitskontext zu erkennen und einen kompetenten Umgang mit Gewaltbetroffenen aber auch Gewaltausübenden zu erlernen, können Fachkräfte seit 2019 kostenlos an dem interdisziplinärem Online-Kurs “Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt” teilnehmen.

“Die Online-​​Fortbildung vermittelt umfassendes (Handlungs-​​) Wissen für die spezialisierte Unterstützung und Versorgung von Betroffenen und ihren Kindern nach Gewalterfahrungen. Die Interdisziplinarität der Fortbildung kann darüber hinaus dazu beitragen, die Kooperation der unterschiedlichen Akteur*innen, die an Schutz-​​ und Hilfeprozessen beteiligt sind, zu verbessern indem bspw. das Wissen übereinander gefördert wird, eine „gemeinsame Sprache“ entwickelt sowie integrierte fachliche und ethische Perspektiven eingenommen werden.”

Nach dem ersten Login haben die Kursteilnehmenden insgesamt 180 Tage Zeit, die Kursinhalte zu bearbeiten. Insgesamt handelt es sich um 25 Lerneinheiten, die in 5 Module eingeteilt sind (ein Grundlagenmodul, drei Praxismodule, ein Vertiefungsmodul). Die Bearbeitung erfolgt örtlich und zeitlich flexibel; Lernmaterialien werden zur Verfügung gestellt.

Weiterführende Informationen zum Kurs und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung/Registrierung finden Sie auf der folgenden Website: https://haeuslichegewalt.elearning-gewaltschutz.de/

  • Flyer Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt – ein interdisziplinärer Online-Kurs

    PDF-Dokument (382.9 kB)
    Dokument: Universitätsklinikum Ulm

Die Zielgruppen:

  • Fachkräfte aus Einrichtungen und Diensten, die auf Schutz und Unterstützung für von Gewalt betroffenen Frauen und Männern sowie auf Täterarbeit spezialisiert sind
  • Kinder- und Jugendhilfe
  • Polizei
  • Familien- und Strafgerichtsbarkeit
  • Heilberufe und Pädagogik
  • alle anderen an Intervention, Schutz und Hilfe Beteiligten

Die Kursthemen:

  • Formen und Folgen von häuslicher Gewalt
  • Erkennen & Ansprechen von Gewaltproblematiken
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit des Helfersystems
  • Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche
  • Risiken und Folgen für Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben
  • Konzepte in der Arbeit mit gewalttätigen Partner*innen
  • Besondere Gefährdungsrisiken in schwierigen Lebensverhältnissen
  • Rechtliche Grundlagen: Wegweisung, Schutzanordnung, Kinderschutz, Umgang, Datenschutz, Finanzen etc.
  • Digitale Kontrolle und Wege zum Schutz
  • Kompetenz im Umgang mit Dilemmata & Selbstfürsorge für Fachkräfte

Das Expert:innenteam:

  • Prof. Jörg M. Fegert: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
  • Prof. Barbara Kavemann: Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen SoFFI F./FIVE Freiburg
  • Prof. Ute Ziegenhain: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Sektion „Pädagogik, Jugendhilfe, Bindungsforschung und Entwicklungspsychopathologie“
  • Dr. Thomas Meysen: SOCLES – International Centre for Socio-Legal Studies
  • Prof. Andreas Jud: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Professur „Epidemiologie und Verlaufsforschung im Kinderschutz“
  • Dr. Ulrike Hoffmann: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
  • Bianca Grafe, M.A.: Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen SoFFI F./FIVE Freiburg
  • Bianca Nagel, M.A.: Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen SoFFI F./FIVE Freiburg
  • Ruth Himmel, M.A.: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Sektion „Pädagogik, Jugendhilfe, Bindungsforschung und Entwicklungspsychopathologie”
  • Ass. jur. Elisabeth Oygen:SOCLES – International Centre for Socio-Legal Studies
  • Dr. Anna Maier: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
  • Anja Krauß, M.A.: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Das zunächst als dreijähriges Projekt angelegte E-Learning-Angebot konnte mittlerweile verstetigt werden und wird aktuell aus der Gemeinschaft der Bundesländer in der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) finanziert.