Über viele Jahrhunderte bildete bei den Gartenschöpfungen das Wasser ein zentrales Gestaltungselement. Man versammelte sich um kühlende Wasserbecken oder lauschte beim Flanieren den plätschernden und gurgelnden kunstvollen Wasserspielen.
Bei den für die Gestaltung des Friedrichshains maßgeblichen Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer war das Wasser aber in der Hauptsache ein Element zur Nachahmung der Natur. So kommt kaum einer der von Lenné im englischen Gartenstil gestalteten Gärten ohne das zentrale Element Wasser aus. Oft wurden dafür bereits vorhandene natürliche Teiche, Bäche oder Flüsse zur Gestaltung genutzt. Wenn hingegen keine natürlichen Gewässer vorhanden waren, wurden auch künstliche in Naturformen angelegt.
Auch für Meyer war das Wasser eines der wichtigsten Gestaltungselemente, um den Charakter der Natur nachzuformen. Auf dem Gelände des anzulegenden Friedrichshains fand Meyer Wasserlöcher vor, die als Grundlage für seine Überformungen geeignet waren. Der große Lehmpfuhl – heute der Große Teich – war ein natürliches Wasserloch inmitten der ehemaligen Weinberge. Er trocknete selbst in den heißen Sommermonaten nicht aus. Gefasst wurde der Große Teich zu einer Seite durch die längliche Erhebung des Finkenberges, während die andere Seite leicht durch Aufschüttung künstlich erhöht wurde. Es entstand ein geformtes Tal. Viele Wasserpflanzen und eine bepflanzte Uferregion schufen ein natürliches Aussehen, trugen aber auch wesentlich zur guten Wasserqualität des Teiches bei. Ebenfalls wurde der Kleine Teich angelegt und mit vier Buchen kleeblattförmig umpflanzt.
Doch als das Krankenhaus im Friedrichshain ab 1868 erbaut wurde, ringsum die gründerzeitliche Bebauung einsetzte und die entlang der Landsberger Allee entstandenen Brauereien mit Tiefbrunnen das Grundwasser nutzten, sank der Grundwasserspiegel erheblich.
In den 1920er Jahren wurde ein künstlicher Bachlauf hinzugefügt und mit großen Feldsteinen ausgelegt. Er versorgte den Teich ständig mit Frischwasser. Zu dieser Zeit kaufte man auch Höckergänse und ein Schwanenpaar, das dem Großen Teich sicherlich den Namen „Schwanenteich“ einbrachte. In den Wintermonaten konnte man auf seiner Eisfläche kostenlos Schlittschuhlaufen.
Nach zahlreichen Instandsetzungsarbeiten, besonders in den 1950er Jahren, handelt es sich bei den beiden Teichen heute um künstliche Gewässer, deren Sauerstoffhaushalt mithilfe der Fontänen reguliert werden muss. Regelmäßig werden die Teiche entschlammt. Dabei müssen leider auch im Teich landende Fahrräder, Bänke und Einkaufskörbe entfernt werden. Die im Teich lebenden Fische werden im Vorfeld mühevoll umgesetzt.
Vor einigen Jahren entstand wieder der künstliche Bachzulauf mit Sprudelstein und Feldsteinen, der in den Sommermonaten zu einem beliebten Spielort für Kinder wurde. Der Wasserzulauf und die Fontänen werden regelmäßig durch die Berliner Wasserbetriebe gewartet.
Beliebt sind bei den Parkbesuchern die Enten und Schwanenpaare, die regelmäßig auf dem Großen Teich zu finden sind. Heimisch in der Innenstadt sind auch die eigentlich aus Asien stammenden Mandarinenten geworden. Der Graureiher angelt regelmäßig nach kleinen Fischen. Besucher wollen hier sogar schon den kleinen bunten Eisvogel beim Jagen beobachtet haben.
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