Auszug - Umgestaltung der "Hüsunginsel" (max. 30 Minuten)  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Grünflächen, Natur- und Umweltschutz
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Grünflächen, Natur- und Umweltschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 19.01.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 19:08 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Herr Rämer erklärt, dass in der letzten Ausschusssitzung das Thema bereits besprochen und er anschließend einen Brief an die Hüsung Anwohner und Anwohnerinnen formuliert hat

Herr Rämer erklärt, dass in der letzten Ausschusssitzung das Thema bereits besprochen und er anschließend Kontakt mit den Hüsung Anwohner und Anwohnerinnen aufgenommen hat. Daraufhin hat er sich entschlossen diesen TOP auf die Tagesordnung zu setzen und einige Vertreter der Anwohnerschaft in den Ausschuss einzuladen. Herr Rämer weist auf die begrenzte Zeit hin, die für diesen Tagesordnungspunkt angesetzt ist und bittet um Beachtung.

 

Der Ausschussvorsitzende erteilt dem Bezirksstadtrat das Wort und erklärt, dass nach diesem Redebeitrag das Wort an die die Hüsung Anwohner vertretenden Teilnehmer geht.

 

Herr BzStR Blesing erläutert nochmals kurz den Gesamtzusammenhang der ganzen Hufeisensiedlung und der damit verbundenen Hüsunginsel. Berlin hat Fördermittel in Höhe von 3,5 Mio. € für das Weltkulturerbe bekommen, deren Bestandteil die Sanierung der Außenanlagen der Hufeisensiedlung ist. Da das Landesdenkmalamt aber nicht als Bauherr fungiert, wurde die Bitte der Senatsverwaltung an das Bezirksamt als Eigentümer gerichtet, die Maßnahmen umzusetzen. Es wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, aus welchem ein Maßnahmenpaket entwickelt undzwischen der zuständigen Senatsverwaltung, dem Landesdenkmalamt sowie dem Gartenlandschaftsplanungsbüro abgestimmt wurde. Durch das Bezirksamt erfolgt nunmehr die Umsetzung des Maßnahmenplanes. Die Öffentlichkeit wurde in Form einer dreistündigen Veranstaltung am 21. April 2010 in der Fritz-Karsen-Schule beteiligt, an der auch der Chef des Landesdenkmalamtes, Herr Prof. Dr. Haspel, teilnahm. Die Maßnahmen wurden präsentiert und alle Pläne wurden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Bestandteil des Maßnahmenpaketes ist auch die Hüsunginsel, die als öffentliche Grünanlage ausgewiesen ist. Herr Kanert stellt anschließend die geplanten Maßnahmen auf der Mittelinsel vor und erläutert die Kompromisssituation, die erarbeitet wurde, um beispielsweise Bäume zu schützen. Diese sieht die Fällung von 3 Bäumen vor, um die zentrale Linde zu erhalten und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Für die Hüsung –Anwohnerschaft wird nun Herrn Sindermann das Wort erteilt: er stellt sich und seine 2 Begleiter, Prof. Dr. Hachtmann und Dr. Mielke vor. Er erläutert ausführlich die Belange der Anwohner und Anwohnerinnen und erklärt, dass diese nicht nur alle Bäume erhalten, sondern viel mehr diverse Baumneupflanzungen und die Aufarbeitung anstatt einer Neuanlage des Rasens wünschen. Darüber hinaus ist man unter den Anwohnern der Meinung, einen Teil der Fördermittel in einem Fonds anzulegen, aus dem die dauerhafte Pflege der Anlagen gezahlt werden soll, da die Pflege durch das NGA als ungenügend angesehen wird. Daher habe man eine Unterschriftenaktion gegen die Planung der Verwaltung gestartet. Man habe sich an die BVV-Fraktionen gewandt und bei der persönlichen Vorstellung im Hüsung, Unterstützung erfahren. Man habe jedoch bewusst bis jetzt auf Medienarbeit verzichtet.

 

Herr BzStR Blesing und Herr Kanert ergänzen, dass die Angaben zur Anzahl der zu fällenden Bäume in dem Brief sowie in den Ausführungen der Hüsung - Anwohner falsch sind und es sich um 3 Bäume handelt, die gefällt werden müssten, um der zentralen Linde die Möglichkeit der entwicklungsgerechten Ausdehnung zu geben. Herr Kanert betont, dass davon auch ein Baum aus statischen Gründen gefällt werden muss. Herr Dr. Mielke weist Herrn Kanerts Aussage, dass sich ein Baum nur entwickelt, wenn er Platz hat, zurück und wirft dem Bezirksamt darüber hinaus vor, dass in der Hüsung weder gepflegt, noch Hecken geschnitten oder Bäume erhalten wurden.

 

Frau Fuhrmann ergreift das Wort und erklärt, dass es keine historischen Bilder zur Bepflanzung des Hüsung gibt und spricht sich dafür aus, nur einen Baum zu fällen und auf die Tiergartengitter zu verzichten. Herr BzStR Blesing weist noch mal darauf hin, dass der Gesamtzusammenhang der geplanten Maßnahme betrachtet werden muss. Zudem erklärt er, dass das NGA durch Personal- und Finanzmangel derart geforderte intensive Pflegemaßnahmen nicht leisten kann. Die Sanierung bietet eine einmalige Chance, etwas Grund zu schaffen und den Zustand dann zu erhalten. Herr BzStR Blesing betont, dass es keine Bevorzugung einzelner Straßenzüge in der Hufeisensiedlung geben wird. Zudem erklärt er, dass Herr Prof. Haspel ihn noch mal gebeten hat, an die Ausschussmitglieder zu appellieren, dass der Neugestaltung gefolgt wird.

 

Herr Scharmberg weist auf einen anderen Fall einer Gestaltung einer Grünanlage hin, die auch schlussendlich Begeisterung bei den Anwohnern erzeugt hat, obwohl erst massiver Widerstand geleistet wurde. Er weist darauf hin, dass in die bestehenden Planungen nicht mehr eingegriffen werden sollte und findet die Maßnahme gut und wichtig.

 

Herr Dr. Mielke und Herr Sindermann tragen nochmals ihre Belange vor. Herr Sindermann bittet um Prüfung der Einrichtung eines Pflegefonds und erklärt, dass ein Brief an Prof. Dr. Haspel verfasst wurde, den er sehr gut kennen würde. Herr Kanert führt aus, dass es sich um eine reine Investitionsmaßnahme handelt, aus der eine Fertigstellungspflege mit den notwendigen finanziellen Mitteln zu realisieren ist. Daher stellt dies eine Nachhaltigkeitsmaßnahme ohne dauerhafte Pflegeeingriffe dar. Herr BzStR Blesing zählt abschließend einige Pflegebeispiele des Naturschutz- und Grünflächenamts auf und erklärt, dass das Bezirksamt sich nicht nur auf wenige Pflegemaßnahmen beschränken kann und wird. Der Bezirk ist hier an Vorgaben gebunden und hat keinen weiteren Handlungsspielraum.

 

Herr Rämer beendet die Diskussion und bedankt sich bei den Vertretern der Hüsung-Anwohnerschaft für ihr Kommen und ihre Zeit. Herr Sindermann bedankt sich ebenfalls und für die Möglichkeit, dass sie im Ausschuss ihre Anliegen vortragen konnten und kündigt weiteren Protest an.

 


 
 

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